Woher und wohin – Der Handel mit Frauen und jungen Menschen
Dauer | Ca. 20 Minuten, wenn Kopien aus dem Handbuch für Lehrkräfte (siehe Downloads) verwendet werden; dementsprechend länger, wenn die Teilnehmenden selbst recherchieren. |
Schulstufe | 9.-13. Schulstufe |
Methoden | Einzelarbeit, Recherche, Diskussion im Plenum |
Materialien | Arbeitsblatt "Woher und Wohin" als Kopie für jede Person (siehe Unterlagen für die Übung), wenn verfügbar Internet-Zugang, Stifte (wenn möglich in drei verschiedenen Farben) |
Kompetenzen | Sachkompetenz, Urteilskompetenz |
Zielsetzungen | Einordnung des Phänomens Menschenhandel in einen geographischen Kontext; Auseinandersetzung mit unterschiedlichen sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Gegebenheiten in unterschiedlichen europäischen Staaten |
Lehrplanbezug | Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, Ethik |
Quelle | Dina Nachbaur, L. Boltzmann Institut für Menschenrechte (April 2007) |
Aktualisiert | 18.6.2020 |
Ablaufbeschreibung
Vorbereitung
- Wenn Sie einen Beamer/Overheadprojektor zur Verfügung haben, gestalten Sie eventuell für die Nachbesprechung eine Folie/Power Point-Folie, welche die wesentlichsten Ströme zeigt.
- Informieren Sie sich über die wesentlichen Ursprungs-, Transit- und Zielländer (siehe Handbuch für Lehrkräfte, Unterlagen für die Übung).
Schritt 1:
Erklären Sie, dass ein wesentliches Merkmal des Menschenhandels darin besteht, dass die Betroffenen aus ihrem gewohnten und vertrauten Umfeld an einen fremden Ort gebracht werden. Es ist dabei nicht unbedingt erforderlich, dass Staatsgrenzen überschritten werden, gerade in Europa ist dies aber sehr oft der Fall.
Schritt 2:
Erklären Sie die Bezeichnungen "Ursprungsland", "Transitland" und "Zielland", die in internationalen Berichten geläufig sind.
Die drei Etappen des Menschenhandels sind im Wesentlichen:
- die Anwerbung findet im Ursprungsland statt
- der Transport führt durch ein oder mehrere Transitländer
- im Zielland kommt es zur Ausbeutung.
Schritt 3:
Teilen Sie das Arbeitsblatt "Woher und Wohin" aus. Auf dieser Landkarte von Europa sind lediglich die Staatsgrenzen und die Staatsbezeichnungen eingetragen.
Schritt 4:
Fordern Sie die Teilnehmenden auf, herauszufinden, welche Länder in Europa als hauptsächliche Ursprungsländer, Transit- oder Zielländer des Menschenhandels genannt werden. Je nach dem, wie viel Zeit den Teilnehmenden für diese Übung zur Verfügung steht, werden bereits Hinweise auf Quellen gegeben. (z.B.: im Internet kann die Seite der United Nations Office on Drugs and Crime hilfreich sein – siehe Links)
Schritt 5:
Stellen Sie die zusätzliche Aufgabe, dass die Teilnehmenden herausfinden, wie ihr eigener Staat qualifiziert wird.
Schritt 6:
Sie können, je nachdem wie viel Zeit Sie den Teilnehmenden geben und welches Vorwissen bereits vorhanden ist, noch weitere Aufgaben geben, etwa das Einzeichnen der "Schengen-Grenzen".
Nachbereitung und Auswertung
Die Ergebnisse werden verglichen und besprochen. Waren die Ergebnisse überraschend? Wenn ja, welche und warum? Welche Quellen sind verwendet worden? Welche Quellen widersprechen einander? Welche Quellen sind glaubwürdig? Was haben die jeweiligen Gruppen von Staaten gemeinsam? Was haben die Ursprungsländer gemeinsam? Was sind Gemeinsamkeiten der Zielländer?
Tipp für die Weiterarbeit: Unterrichtsbeispiel "Ursachen von Menschenhandel"
Unterlagen für die Übung
Handbuch für Lehrkräfte [pdf, 1,93 MB]
Link- und Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Kinderhandel | Menschenrechte | Sklaverei
Ausstellung Menschenhandel – die Sklaverei des 21. Jhdts.: www.gegen-menschenhandel.at
United Nations Office on Drugs and Crime
Unterrichtsmaterialien zum Thema Menschenhandel
Das Toolkit „Der Handel mit Frauen und jungen Menschen – Dimensionen einer Menschenrechtsverletzung: Bausteine für den Unterricht“ enthält eine Fülle von Materialien für Lehrende und Lernende der Oberstufe. Die Unterlagen stehen als Download in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch und Polnisch) zur Verfügung.