Wer ist schuld am Krieg in der Ukraine?
Dauer | 2 Unterrichtseinheiten |
Schulstufe | ab der 10. Schulstufe |
Zielsetzungen | Die Manipulation in den Reden eines Politikers durch Konfrontation mit den historischen Fakten erkennen |
Kompetenzen | Urteilskompetenz zu aktuellen politischen Problemen: Wissen aneignen, Erkenntnisse gewinnen, Schlüsse ziehen |
Lehrplanbezug |
Auseinandersetzung mit Krieg und Frieden in der Politischen Bildung |
Materialien | Kopiervorlagen: Artikel "Wladimir Putin: Der Geschichtsvollzieher", "Fragen und Zitate zum Ukraine-Krieg", "Argumente Putins zur Rechtfertigung des Ukraine-Kriegs" |
Methoden | Lektüre, Texterschließung, Diskussion |
Autorin |
Alois Floimayr |
Aktualisiert | 29.3.2022 |
Ablaufbeschreibung
1. Schritt:
Die Lehrkraft fragt nach aus den Medien bekannten Begründungen für den Angriff Russlands auf die Ukraine.
2. Schritt:
- Die SchülerInnen erhalten den Artikel "Wladimir Putin: Der Geschichtsvollzieher" (24.2.22, Die Zeit) oder lesen den Text im Internet unter: www.zeit.de/2022/09/wladimir-putin-russland-westen-geschichte-fernsehansprache/komplettansicht
- Je nach Alter und Vorwissen der SchülerInnen werden folgende Namen und Begriffe geklärt: Lenin|Gorbatschow|Invasion|Revision|Jurisdiktion|Nato|Warschauer Pakt|Dominanz|Separatisten|hypothetisch|Annexion|Legitimation.
- Es ist sinnvoll, bisher unbekannte Begriffe in einer eigenen Liste mit einer kurzen Erklärung festzuhalten.
3. Schritt:
Die SchülerInnen beschäftigen sich im Zuge der Textanalyse mit folgenden Fragen:
Allgemein
- Welche Absicht verfolgt der Autor mit diesem Text?
- Zu welchem Ergebnis kommt er?
Konkrete Fragen zur Texterschließung
- Zu welchem Erbe will Putin sein Werk hinzufügen?
- Womit rechtfertigt er seine Militärpolitik?
- Haben AmerikanerInnen und EuropäerInnen 1990 der Sowjetunion zugesagt, die Nato nicht nach Osten zu erweitern?
- Was sagt Gorbatschow dazu?
- Wie beurteilt Putin den Zerfall der Sowjetunion 1991?
- Warum kam es zur Nato-Osterweiterung?
- Was regelte die Grundakte von 1997 zwischen der Nato und Russland?
- Wie äußerte sich Putin auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem damaligen deutschen Bundeskanzler Schröder im Jahr 2004?
- Was regelte das Budapester Memorandum von 1994?
- Wodurch bestreitet Putin das Recht der UkrainerInnen auf einen eigenen Staat?
- Welche Auswirkungen hatte die Annexion der Krim 2014 auf die Einstellung der UkrainerInnen?
4. Schritt:
Zur Diskussion der Ergebnisse können weitere Fragen oder Zitate herangezogen werden. (siehe Kopiervorlage "Fragen und Zitate zum Ukraine-Krieg")
5. Schritt:
Auf der Kopiervorlage "Argumente Putins zur Rechtfertigung des Ukraine-Kriegs" sind die Argumente Putins zusammengefasst. Diese werden gemeinsam besprochen und die SchülerInnen haben die Möglichkeit, erklärende Ergänzungen anzubringen.
Vertiefung:
- Rollenspiel "Gerichtsverhandlung": Nach dem Ende des Ukraine-Kriegs versucht ein internationaler Gerichtshof die Frage der Kriegsschuld zu klären. Es nehmen teil: RichterIn, AnklägerIn, Putin als Angeklagter, (ev. auch ein Verteidiger/eine Verteidigerin), Selenski als Zeuge. Putins Argumente für den Angriff und ihre Widerlegung sollen nochmals vorgebracht werden. Die Vorbereitung erfolgt in Gruppenarbeit.
- Themen zur weiteren Beschäftigung mit der jüngsten Geschichte Russlands unter Putin:
- Herkunft und Aufstieg Putins
- Russlands politisches System
- Putins Herrschaft über Russland seit 2000
- Russland und die EU
- Die russische Gesellschaft unter Putin
- Putin und die Medien
Kopiervorlagen
Online-Artike Die Zeit (24.2.22) "Wladimir Putin: Der Geschichtsvollzieher" [pdf, 847 KB]
Fragen und Zitate zum Ukraine-Krieg [pdf, 554 KB]
Argumente Putins zur Rechtfertigung des Ukraine-Kriegs [pdf, 415 KB]
Link- und Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Krieg| Kriegsrecht | Nato
polis Dossier Krieg in der Ukraine
Die Arte Dokumentation Putins Weg in den Krieg stellt Putins Persönlichkeit und die Motive seines Denkens und Handelns dar.