Wer darf entscheiden?
Dauer | 1 Unterrichtseinheit |
Schulstufe | 3.-4. Schulstufe |
Methoden | Abstimmung, Diskussion |
Materialien |
eine rote und eine grüne Karte pro SchülerIn |
Kompetenzen | Urteilskompetenz |
Zielsetzungen | Die Kinder reflektieren Entscheidungsfindungsprozesse in der Familie und überlegen, in welchem Alter Kinder welche Kaufentscheidungen selbst treffen können. |
Lehrplanbezug | Sachunterricht |
Quelle |
Ausserer, Ingrid / Hladschik, Patricia / Turek, Elisabeth: "Ich kauf mir was". Wirtschaftserziehung und VerbraucherInnenbildung. Unterrichtsbeispiele für die Volksschule. Wien: Edition polis, 3. aktualisierte Auflage 2020. S. 12-13. |
Aktualisiert | 16.9.2020 |
Ablaufbeschreibung
Schritt 1:
Alle Kinder sitzen im Sesselkreis. Geben Sie jedem Kind eine rote und eine grüne Karte.
Schritt 2:
Erklären Sie den Kindern, dass Sie nun nacheinander ein paar Fragen zum Thema Einkaufen vorlesen werden. Nach jeder Frage sollen sich die Kinder überlegen, wer über diesen Einkauf entscheiden sollte.
- Wenn die Kinder der Meinung sind, dass sie selbst entscheiden können, halten sie die grüne Karte hoch.
- Wenn die Kinder der Meinung sind, dass die Eltern alleine entscheiden sollen, halten sie die rote Karte hoch.
- Wenn die Kinder der Meinung sind, dass Kinder und Eltern gemeinsam entscheiden sollen, halten sie beide Karten hoch.
Schritt 3:
Lesen Sie nun die Fagen vor:
Wer soll über den Einkauf entscheiden ...
... wenn ich mir ein Eis kaufen möchte?
... wenn ich eine neue Hose kaufen möchte?
... wenn ich auf Schikurs fahren möchte?
... wenn ich Reitstunden nehmen möchte?
... wenn ich Musikstunden nehmen möchte?
... wenn ich einen neuen Fußball kaufen möchte?
... wenn ich einen eigenen Fernseher haben möchte?
... wenn ich ein Handy haben möchte?
Ermuntern Sie die Kinder, immer wieder in die Runde zu schauen und ihre Entscheidung mit jener der anderen Kinder zu vergleichen. Lassen Sie zu diesem Zeitpunkt noch keine längeren Diskussionen zu, sondern erklären Sie, dass die allgemeine Diskussion später stattfinden wird.
Variante: Wenn Sie den Aspekt der Entwicklung mehr betonen möchten und die Tatsache, dass Kinder mit zunehmendem Alter immer mehr Eigenverantwortung übernehmen, können Sie jede Frage zwei Mal stellen, einmal mit dem Zusatz "im Alter von fünf Jahren", ein zweites Mal mit dem Zusatz "im Alter von neun Jahren".
Schritt 4:
Besprechen Sie die Übung mit den Kindern:
- Hat ihnen die Übung gefallen?
- War es einfach oder schwierig, sich zu entscheiden? Warum?
- Welche Fragen waren einfach zu beantworten, welche schwieriger?
- Warum haben sich nicht immer alle zur gleichen Antwort entschlossen?
- Gibt es eine richtige oder falsche Antwort für diese Fragen?
- Macht das Alter einen Unterschied bei der Rolle, die das Kind bei Kaufentscheidungen spielen soll (siehe Variante)?
Erweiterung: Die Übung kann über den Bereich der Kaufentscheidungen hinaus für alle familiären Entscheidungsprozesse verwendet werden.
Link- und Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Geld
polis aktuell 4/2020: Märkte und Moneten
In diesem Heft sind drei Schwerpunktthemen zur Wirtschaft ausgewählt und für den Volksschulbereich (bzw. die 5. und 6. Schulstufe) aufbereitet: Bedürfnisse und Wünsche als Grundlage des wirtschaftlichen Handelns, die Entwicklung und Funktion des Geldes und der Themenbereich Märkte wie Flohmärkte, Tauschmärkte, globale Märkte und Finanzmärkte.