Ablaufbeschreibung

Vorbereitung:

• Bereiten Sie die Plakate vor: Notieren Sie auf einem die Überschrift "Pull-Faktoren" auf dem anderen "Push-Faktoren". Ein drittes bekommt die Überschrift "Ursachen".
• Machen Sie sich mit den Ursachen von Menschenhandel und insbesondere von Frauenhandel vertraut (siehe: Handbuch für Lehrkräfte, Kapitel 2.2: "Kriminelle Aktivitäten im Zusammenhang mit Menschenhandel und Schlepperei", →Unterlagen für die Übung).

Schritt 1:

Steigen Sie in die Übung mit der Folie "Woher und Wohin" ein und besprechen sie diese mit den SchülerInnen. Klären Sie, welche europäischen Staaten Ursprungs-, Transit- und Zielländer sind.

Schritt 2:

Laden Sie die SchülerInnen zu einem Brainstorming über die Ursachen von Menschenhandel ein. Bieten Sie an, dass Sie die einzelnen Ideen auf einem Flipchart/ der Tafel notieren werden.

Schritt 3:

Erklären Sie die Begriffe "Push"-Faktor, der Anlass gibt, ein Land zu verlassen und "Pull"-Faktor, der dazu motiviert, ein Land als Ziel zu wählen. Kündigen Sie an, dass sie alle genannten Ursachen gemeinsam als "Push-" oder "Pull"- Faktor identifizieren werden und systematisierend auf ein Flipchart/ auf die Tafel schreiben werden.

Wenn es keine weiteren Ideen gibt, erinnern Sie noch einmal an die Einteilung in Ursprungs-, Transit- und Zielländer oder legen Sie die Overheadfolie "Woher und wohin" auf. Was ist diesen Ländern jeweils gemeinsam?
 

Schritt 4:

Fordern Sie nun die SchülerInnen zu einem Brainstorming über die Ursachen für Frauenhandel auf. Besprechen Sie dabei folgende Fragen:

• Gibt es Unterschiede zwischen Ursachen für Menschenhandel und Ursachen für Frauenhandel?
• Welches sind spezielle Ursachen, die besonders Frauen treffen? Markieren Sie diese Gründe.

Ergänzen Sie die Liste, wenn notwendig, um weitere wichtige Ursachen.

Schritt 5:

Wenn die Liste vollständig erscheint, lesen Sie sie vor. Fragen Sie die SchülerInnen, ob ihnen alle Gründe gleich wichtig erscheinen.

Schlagen Sie vor, dass über die Wichtigkeit abgestimmt werden soll. Sie lesen die Gründe der Reihe nach vor und jede/ jeder Teilnehmende wird um ein Handzeichen gebeten, wenn sie/ er den genannten Grund für den wichtigsten hält. Zählen Sie die Stimmen, die jeder einzelne Grund erringen kann und notieren Sie die Zahl daneben. Stellen Sie so eine Rangliste her.

Schritt 6:

Bringen Sie jetzt die genannten Gründe in Relation zueinander. Nehmen Sie ein weiteres Plakat. Malen Sie in die Mitte einen Kreis, in den Sie die Ursache mit den meisten Stimmen schreiben. Fragen Sie die Teilnehmenden, ob eine der anderen Ursachen mit dieser Ursache in Verbindung steht. Fahren Sie fort, bis alle Ursachen auf dem neuen Plakat einen Platz in Relation zu den anderen Ursachen gefunden haben.

Versuchen Sie, Verbindungen sichtbar zu machen zwischen allen Ursachen, die miteinander in Zusammenhang stehen.

Nachbereitung & Auswertung
Wesentlich ist es, zu veranschaulichen, dass sich einzelne Ursachen nicht voneinander isolieren lassen. Es gibt nicht zwei oder drei Ursachen, durch die sich ein komplexes Phänomen wie Frauenhandel erklären ließe. Weisen Sie auch deutlich darauf hin, dass es spezifische Gründe gibt, die besonders Frauen verwundbar machen, gehandelt zu werden.
An dieser Stelle ist es auch eine gute Gelegenheit, auf die Strategien von MenschenhändlerInnen hinzuweisen. Besonders für junge Leute in Ursprungsländern kann es wichtig sein, sich mit möglichen "Methoden" auseinander zu setzen.

Unterlagen für die Übung

• Arbeitsblatt Woher und Wohin [pdf, 66 KB]
• Handbuch für Lehrkräfte [pdf, 1,93 MB]

Link- und Medientipps

Politiklexikon für junge Leute: Kinderhandel

Ausstellung Menschenhandel – die Sklaverei des 21. Jhdts.: www.gegen-menschenhandel.at

Unterrichtsmaterialien für Jugendliche zum Thema Frauen- und Menschenhandel (ab 15 Jahren): Die Lehrunterlagen sind in vier Sprachen (Deutsch, Englisch, Italienisch und Polnisch) erhältlich.