Teilhabe und Inklusion sind zwei eng miteinander verbundene Begriffe.
Inklusion zielt auf die Schaffung von strukturellen Rahmenbedingungen ab unter denen alle Menschen – unabhängig von ihrer Herkunft, Geschlecht, sexuellen Orientierung, Religion, sozialem Status, körperlichen oder geistigen Behinderung – am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können.
Teilhabe betont hingegen die individuelle Dimension. Anders formuliert, Inklusion schafft ein Potential, das durch Teilhabe realisiert wird.
Im Rahmen der Digital Citizenship Education bezieht sich Teilhabe und Inklusion spezifisch auf die digitale Welt. Grundvoraussetzung sind dabei Internetzugang, sprich Netzinfrastruktur und ein Endgerät, sowie die technischen Fähigkeiten, dieses zu nutzen. Allerdings geht Teilhabe über eine rein funktionalistische Nutzung hinaus und meint eine verantwortungsvolle Nutzung im Sinne der Menschrechte und der Würde des Menschen.
Digitale Inklusion möchte digitale Räume und ihre Potentiale für alle Menschen erschließen. Dabei geht es aber nicht nur um den Abbau von physischen Barrieren wie beispielsweise einer Sprachsteuerung anstatt einer Texteingabe, sondern auch um Repräsentation im digitalen Raum und damit das Abbilden der Vielfalt der analogen Welt in der digitalen. Bewusstseinsbildung ist dabei ein erster Schritt, um strukturelle Veränderungen zu ermöglichen.
Um einige konkrete Anknüpfungspunkte zu bieten:
Niedriges Einkommen und formal niedriger Bildungsgrad stellen nach wie vor eine große Hürde dar.
Fortschritte sind vor allem im Bereich der Teilhabe zu verzeichnen, da sowohl Geräte als Services zur Internetnutzung zunehmend günstiger werden. So haben 95% der Haushalte in Österreich – das bedeutet aber auch, dass Wohnungslose ausgeklammert sind – 2023 Internetzugang [siehe Statistik Austria].
Im Bereich der Inklusion tragen technische Verbesserungen zum Abbau physischer Barrieren bei – man denke an Sprachsteuerung in Verbindung mit generativer KI – Diversität und Repräsentation sind jedoch nach wie vor Problemfelder. Unter anderem deshalb, weil strukturelle Ungleichheit bzw. Bias im Netz weiter bestehen und von neuen Technologien reproduziert werden (siehe Lehr-Lern-Setting).