Smartphones in der Wegwerfgesellschaft und Obsoleszenz
Dauer | 1-2 Unterrichtseinheiten (auch für einen Projekttag geeignet) |
Schulstufe | ab der 7. Schulstufe |
Methoden | Lehrkräfteinput, Quiz, Kleingruppenarbeit, Diskussion |
Materialien | Kopiervorlage (siehe Unterlagen), Stifte, Papier |
Kompetenzen | Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Methodenkompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen beschäftigen sich im ersten Schritt mit den typischen Lebenszyklen eines Smartphones in einer Wegwerfgesellschaft. Sie setzen sich danach mit Obsoleszenz auseinander und erkennen die Zusammenhänge beider Phänomene. |
Lehrplanbezug | Lehrplan GSK/PB Sek I (2016): 6. Schulstufe, Modul 4 (Historisch-politische Bildung) - Ausbeutung und Menschenrechte - ein Längsschnitt; 8. Schulstufe, Modul 7 (Historisch-politische Bildung) – Gesellschaftlicher Wandel im 20. und 21. Jahrhundert |
Quelle/Autorin |
polis aktuell 3/2019: Schon wieder kaputt?! Geplante Obsoleszenz Autorin: Elisabeth Turek |
Aktualisiert | 6.9.2019 |
Ablaufbeschreibung
1. Steigen Sie über ein Quiz mit den SchülerInnen in das Thema ein:
a) Wer von euch trägt Gold mit sich herum und wer „seltene Erden“?
b) Um wieviel mehr Gold befindet sich in einer Tonne alter Handys und Smartphones als in einer Tonne Golderz? 5 Mal, 10 Mal oder 50 Mal so viel?
c) Wie oft wird in Österreich ein Smartphone ersetzt? Jedes Jahr, alle 2 Jahre, öfters?
d) Was könnte mit dem Begriff „Schlafhandy“ gemeint sein?
Antworten:
a) Wahrscheinlich fast alle SchülerInnen. In Smartphones werden sogenannte „seltene Erden“ (Metalle), deren Konzentration sehr gering ist, verarbeitet. Die Förderung ist aufwändig und mit hohen Umweltbelastungen verbunden (das gilt auch für Gold, Kobalt und Tantal).
b) In einer Tonne alter Smartphones befindet sich ca. 50-mal so viel Gold wie in einer Tonne Golderz.
c) Im Durchschnitt alle 2,5 Jahre.
d) Handys und Smartphones, die kaputt oder noch funktionierend in Schubladen abgelegt wurden. Durch sie gehendem Wertstoffkreislauf wertvolle Ressourcen (z.B.. Kupfer, Kobalt, Silber, Gold, Palladium) verloren. Der Digitalverband
Bitkom geht auf Basis einer repräsentativen Befragung für Deutschland im Jahr 2018 von 124 Millionen aus (d.h. einem Anstieg von etwa einem Viertel innerhalb von drei Jahren!).
Quelle: www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/124-Millionen-Alt-Handys-liegen-ungenutzt-herum.html (Zugriff 9.5.2019)
2. Kleingruppenbildung. Jede erhält eine Kopiervorlage (siehe Unterlagen). Die Bilder werden anhand des Lebenszyklus eines Smartphones in eine Reihenfolge gebracht und den Inhalten zugeordnet. Beantwortung der Fragen auf dem Blatt.
3. Diskussion der Ergebnisse in der Klasse
4. Erklären Sie den Begriff „geplante Obsoleszenz“. Diskutieren Sie mit den SchülerInnen, was Obsoleszenz mit dem typischen Lebensverlauf eines Smartphones zu tun hat.
Variante: Vertiefende Beschäftigung mit den Lebenszyklen des Smartphones zu den Themen Rohstoffe/Bestandteile des Handys; Handyhersteller; Entsorgung/Recycling; Produktion/Arbeitsbedingungen; Gebrauch des Handys
Dazu eignet sich folgendes Material der Südwind Agentur (2012): Die Welt im Handy; Übung 3 auf den Seiten 7 und 8 (Arbeitsblätter M2 und M3):
Unterlagen
Arbeitsblatt Typisch Smartphone! Der lange Lebensweg eines elektronischen Gerätes
[pdf, 369 KB]
Geplante Obsoleszenz: Power Point Präsentation [210 KB]
Link- und Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Kapitalismus I Konsumentenschutz I Umweltschutz I Werbung I
Bilderserie: Das Leben eines Handys
www.umwelt-im-unterricht.de/medien/bilder/das-leben-eines-handys/
polis aktuell 2013/9: Alternatives Wirtschaften
Modelle des alternativen Wirtschaftens und Handlungsmöglichkeiten
im Privaten, in der Zivilgesellschaft oder in Unternehmen stehen im Mittelpunkt der Ausgabe
www.politik-lernen.at/pa_alternativeswirtschaften
Südwind: MAKE ICT FAIR!
Ein Projekt, das neben Infos auch Workshops an Schulen und Bildungsmaterialien anbietet.
www.suedwind.at/themen/elektronik/
Kaufen für die Müllhalde (74 Min., 2010, ARTE HD, mehrfach ausgezeichnet)
www.youtube.com/watch?v=Yw9PElhyhDE
Unterrichtsmaterial zum Film: Arbeiten mit der ARTE-Dokumentation zum geplanten Verschleiß von Produkten: https://bit.ly/2IDiHrd