Loesje-Methode
Dauer | 2 bis 3 Unterrichtseinheiten |
Schulstufe | ab der 10. Schulstufe |
Methoden | Kreatives Schreiben, Präsentieren |
Materialien | Stifte, leere Zettel oder Blöcke |
Kompetenzen | Methodenkompetenz, Urteilskompetenz |
Zielsetzungen |
Den SchülerInnen eröffnet sich über verschiedene kreative Schreibmethoden eine differenzierte/neue Sicht auf gesellschaftliche und soziale Problemlagen. |
Lehrplanbezug | Deutsch, Geschichte/Politische Bildung, Englisch, Religion/Ethik |
Autor | Patrick Danter, mit Dank an Isabella Weiss für die Anregung |
Erstellt | 08.09.2014 |
Ablaufbeschreibung
Vorbereitung
- Die Klasse wird in mehrere Kleingruppen zu je 4 bis 6 Personen geteilt. Alle SchülerInnen bekommen Stifte und leere Zettel oder Blöcke. Es folgen Schreibmethoden, deren Ergebnis kurze Texte zu sozialen oder politischen Themen sein sollen. Die SchülerInnen bleiben durchgehend in den Kleingruppen.
- Wahlweise kann die Lehrkraft zum Einstieg etwas zur Loesje-Initiative erzählen oder Beispielsätze vorlesen (siehe Linktipps). Danach folgt eine Aufwärmübung, um die SchülerInnen in einen kreativen Schreibprozess zu führen und die Loesje-Methode vorzustellen.
Aufwärmübung Loesje-Methode (ca. 20 Minuten): Jede Schülerin/jeder Schüler hat ein leeres Blatt Papier und einen Stift vor sich. JedeR für sich denkt nun an ein bekanntes Sprichwort (oder eine Redewendung). Dieses wird oben links auf das Blatt geschrieben. Die Blätter mit den Sprichwörtern werden nun reihum weitergegeben. Mit dem Sprichwort sollen nun kreative Textspielereien durchgeführt werden. Die Zettel werden nun rundenweise reihum weitergegeben. Die SchülerInnen lesen die Sätze ihrer MitschülerInnen und schreiben (so ihnen etwas einfällt) ein eigenes Sprachspiel oder einen Gedanken in einem Satz dazu. Diese Sätze und Ideen sollen dabei immer an einen der vorigen Sätze bzw. das Thema am Zettel anknüpfen. Die einzelnen Blätter sollen zwei bis drei Mal alle Kleingruppen-Mitglieder erreichen, sodass eine Serie von Sprachspielen und Assoziationen auf jedem Zettel steht. Zuletzt können dann ein bis zwei SchülerInnen pro Kleingruppe gebeten werden, ihre Texte der Klasse vorzulesen.
Tipps: Bei dieser Methode geht es um Schnelligkeit bzw. Spontaneität: Die SchülerInnen sollen nicht zu lange über einem Satz grübeln. Es ist okay, wenn jemandem einmal eine Runde lang nichts einfällt.
Loesje-Methode
- Jetzt startet die eigentliche Loesje-Methode, die mit einer Themenfindung beginnt: Jede Schülerin/jeder Schüler bekommt nun abermals ein leeres Blatt Papier. Nun überlegen alle für sich ein politisches oder gesellschaftliches Thema, zu dem sie schreiben wollen. Das Thema soll nicht zu umfangreich, nicht zu knapp und nicht vorab wertend sein. „Irak-Krieg“ ist als Thema geeignet, „Krieg“ wäre zu umfangreich, „Irak-Krieg ist blöd“ zu eng bzw. wertend.
- Haben alle ein Thema gefunden, wird dieses groß in die Mitte des Blattes geschrieben. Alle haben nun Zeit, mind-map-artig erste Gedanken zu ihrem Thema aufzuschreiben (vier bis fünf Minuten). Auf den Blättern soll noch ausreichend Platz bleiben, damit die MitschülerInnen später ergänzen können.
- Jetzt haben alle SchülerInnen die Aufgabe, mit dem jeweils eigenen Blatt vor sich und nach verschiedenen Sprachspiel-Methoden (siehe Downloads), Sprüche zum Thema zu finden und sie aufs Blatt zu schreiben, bevor das Blatt weitergereicht wird. Wenn einem zu einem Thema nichts einfällt, wird das Blatt ebenso weitergegeben. Pro Runde hat man zwei bis drei Minuten Zeit.
- Die Blätter sollen zumindest ein bis zwei Mal komplett durch die Kleingruppen gehen. In einer letzten Runde bekommen die TeilnehmerInnen bunte Stifte. Sie ringeln nun jene Sprüche oder Gedanken ein, die ihnen besonders gut gefallen. Die Themen-Blätter werden wieder rundenweise weitergeben, bis alle bei jedem Blatt die Lieblingsstellen eingeringelt haben. Die Texte oder Gedanken, die am häufigsten markiert worden sind, werden zum Abschluss vorgelesen.
Downloads
Ideen und Inputs für Sprachspiele [pdf, 75 KB]
Linktipps
Initiative „Loesje-International“: www.loesje.org
Detailliertes Handbuch zur Methode: http://issuu.com/loesjeint/docs/loesjehandbuch/11?e=0