Armut
Dauer | 1 bis 2 Unterrichtseinheiten: Jeder Teil (Sachkompetenz und Methodenkompetenz) beansprucht eine Unterrichtseinheit |
Schulstufe | 6. bis 8. Schulstufe |
Methoden | Arbeit mit dem Lexikon, Plakatanalyse, Diagramm erstellen, Partner- und Kleingruppenarbeit |
Vorbereitung/ Materialien |
Arbeitsblätter mit Begriffserklärungen, Arbeitsblatt Diagramm, Plakat der Armutskonferenz |
Kompetenzen | Sachkompetenz, Methodenkompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen sollen die Begriffe Alltagssprache - Fachsprache unterscheiden lernen. Der Begriff "Armut" wird präzisiert und ein Plakat mit politischem Inhalt analysiert. |
Lehrplanbezug | Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung, Geographie und Wirtschaftskunde, Unterrichtsprinzip Politische Bildung |
Quelle |
Ammerer, Heinrich / Krammer, Reinhard / Windischbauer, Elfriede: Politische Bildung konkret. Beispiele für kompetenzorientierten Unterricht. Wien: Edition polis, 2009. Autorin: Elfriede Windischbauer |
Aktualisiert | 18.2.2017 |
Methodisch-didaktische Hinweise
a) Viele Begriffe haben in der Alltagssprache eine - mehr oder weniger - andere Bedeutung als in Fachsprachen. Alltagssprachlich beschreibt z.B. der Begriff "Armut" v.a. bei Verwendung des Adjektivs "arm" auch Lebenssituationen, die außerhalb des fachsprachlichen Zusammenhangs stehen, wenn z.B. ein Mensch als "arm" bezeichnet wird, der eine/n Angehörige/n verloren hat, oder jemand als "arm" gilt, der viel Stress zu bewältigen und keine Zeit für sich hat. Einerseits soll den Schülern und Schülerinnen bewusst werden, dass es präzise zu unterscheiden gilt, ob das Wort als Adjektiv oder Nomen eingesetzt wird. Andererseits soll geklärt werden, dass es in Fachgesprächen (und solche werden im Unterricht in der Regel geführt) wichtig ist, sich auf ein gemeinsames Verständnis wichtiger Begriffe zu einigen.
b) Die Wirkung (politischer) Plakate ist auf raschen Eindruck fokussiert: Durch einen Blick im Vorbeigehen oder Vorbeifahren soll die wesentliche Botschaft erfasst werden. Alle Gestaltungselemente eines Plakats werden in der Regel zu diesem Zweck eingesetzt. Aufgabe der Politischen Bildung ist es, SchülerInnen zu befähigen, diese Wirkungsabsicht zu erkennen und politische Plakate zu analysieren. Wichtige Schritte dieser Analyse sind:
- Selbstreflexion: Wie wirkt das Plakat auf mich? Welche Empfindungen löst es in mir aus?
- Wer sind die AuftraggeberInnen?
- Was bzw. wer ist auf dem Plakat zu sehen? Welche Symbole werden verwendet?
- Was/wer ist im Vordergrund positioniert, was/wer im Hintergrund? Welche Farben werden verwendet?
- Wer sind die AdressatInnen?
- Was ist die Hauptbotschaft, die "message" des Plakats?
Ablaufbeschreibung
Schritt 1:
Brainstorming: Was bedeutet "Armut"?
Im ersten Schritt soll das Vorwissen der SchülerInnen aktiviert werden. Gleichzeitig soll damit auch die Grundlage für das Erreichen des angestrebten Lernziels – zwischen Alltags- und Fachsprache zu unterscheiden – gelegt werden. Die SchülerInnen tragen ihre Beiträge in Partner- oder Kleingruppenarbeit in das Diagramm "Begriff Armut" (siehe Downloads) ein. Im Klassengespräch werden die Ergebnisse ausgetauscht.
Schritt 2:
Definitionen von "Armut" (Gruppenarbeit)
Die SchülerInnen erhalten nun unterschiedliche Definitionen des Begriffs "Armut" aus einem Jugendlexikon, von der Armutskonferenz und der Statistik Austria. Die unterschiedlichen Definitionen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Komplexität und des Sprachniveaus. Bei einem eher basalen Leistungsniveau der SchülerInnen kann die Definition der Statistik Austria, welche die komplexeste Erklärung darstellt, weggelassen werden. In diesem Fall bietet z.B. die Website der Bundeszentrale für Politische Bildung (www.hanisauland.de) eine sprachlich und inhaltlich einfachere Variante.
Die unterschiedlichen Definitionen werden angeboten, damit die SchülerInnen erkennen können, dass verschiedene Schwerpunkte gesetzt werden (können).
Die SchülerInnen bearbeiten ihren Text anhand der Arbeitsaufgaben (siehe Downloads) und ergänzen ihr Diagramm entsprechend. Wieder werden die Ergebnisse in der Klasse präsentiert und die Diagramme ergänzt.
Schritt 3:
Unterschied Alltagssprache – Fachsprache
Im abschließenden Gespräch sollen die SchülerInnen auch jene Einträge vorlesen, die mit Bleistift geschrieben sind und keine Bestätigung durch eine der angebotenen Definitionen erhalten haben. Es handelt sich dabei möglicherweise um alltagssprachliche Erklärungen. Die SchülerInnen sollen im Gespräch feststellen, welche Unterschiede zwischen Alltags- und Fachsprache bestehen.
Schritt 4:
Plakatanalyse
Die entsprechenden Arbeitsaufträge – in zwei Niveaustufen – sind in den Arbeitsblättern (siehe Downloads) formuliert. Nach Beendigung der Analyse in den Gruppen werden die Ergebnisse im Klassengespräch ausgetauscht.
Downloads
- Arbeitsblätter zu "Begriffserklärung Armut" [pdf, 16 KB]
- Arbeitsaufträge für Gruppenarbeiten [pdf, 91 KB]
- Diagramm "Begriffserklärung Armut" [pdf, 19 KB]
- Plakatanalyse [pdf, 66 KB]
Link- und Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Armut
polis aktuell 1/2010: Armut in Österreich