Wann ist bei uns wirklich Nacht?
Dauer | 3 Unterrichtseinheiten |
Schulstufe | 3.-4. Schulstufe |
Methoden | Erkundung, Diskussion, Erarbeitung |
Vorbereitung / Materialien |
|
Zielsetzungen | Fähigkeiten: Verschiedene Lichtquellen entzünden oder einschalten können und die Helligkeitswerte der unterschiedlichen Beleuchtungskörper differenziert erkennen Einstellungen: Energiequellen der Beleuchtung sparsam einsetzen und völlige Dunkelheit akzeptieren; Die Notwendigkeit der Notbeleuchtungsvorsorge akzeptieren Wissen/Verstehen: Wissen, wie die öffentliche Beleuchtung funktioniert, wie Notbeleuchtung funktioniert und, dass Energiesparen für die Umwelt und die persönlichen Finanzen bedeutsam ist |
Lehrplanbezug | Sachunterricht, Politische Bildung, Mathematik, Religion |
Quelle | Schuh Maria, Hellerschmidt Brigitta, Lein Therese, Christa Maria Kausl: Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Unterrichtsbeispiele zur VerbraucherInnenbildung, Teil 2, Zentrum polis (Hg.), Wien: Edition polis, 2008. |
Aktualisiert | 23.04.2013 |
Ablaufbeschreibung
1. Einstieg
Sesselkreis
Wo ist bei uns wirklich Nacht? (Aufzählung: Keller, Stiegenhäuser, Toiletten, Kofferraum im Auto, Abstellkammer, nachts auf dem Feld und im Wald …)
2. Problematisierungsphase
Vorbereitung auf den Besuch des Schulkellers in einem LehrerInnen-SchülerInnen-
Gespräch
- Was benötigen wir für unsere Sicherheit? Künstliche Beleuchtung, Kerzen, Taschenlampen, Zünder, Grubenlampe (Bergwerk: ausströmende Gase)
- Wovor könnten wir Angst haben? (Zufallende Türen und Fenster, lebende Tiere, herabfallende Mauerteile, Schimmel, herumstehendes Gerümpel …)
- Was ist dagegen zu tun? Wir betrachten den Gebäudeplan und legen die Gehroute fest. Wir markieren die Feuerschutztüren auf dem Plan und besprechen ihre Funktion und ihre automatische Türschließermechanik. Wir legen fest, welche Räume mit Kerzen, welche mit Taschenlampen beleuchtet werden sollen. Wir erfragen, wer aus der Klasse uns nicht auf dem Weg in den Keller begleiten möchte. (Sehr wichtig, Phobien nicht verstärken! Angst vor Dunkelheit kann damit nicht überwunden werden.)
Hinweise für den Rundgang
- Der/die SchulwartIn muss uns begleiten (Verantwortung für die Gebäudeaufsicht).
- Wir nehmen keine Taschen mit (Unfallgefahr).
- Der/die LehrerIn trägt alle Taschenlampen, Streichhölzer etc., die Kinder tragen nichts!
- Räume mit kleinen Kellerfenstern dienen zur Gewöhnung an die Dunkelheit.
- Alle SchülerInnen müssen in einem Kellerabteil Platz haben, niemand wartet außerhalb!
- Bei besonderen Vorkommnissen (Geräusche, Gerüche, Wasser auf dem Boden) verlassen alle gemeinsam den Keller.
- Zählkontrolle nach jedem Teilabschnitt
- Es darf nicht gelaufen und nicht gelärmt werden.
3. Festigung/Zusammenfassung
- Was erwartet uns?
- Was werden wir sehen?
- Wie werden wir uns in der Dunkelheit verhalten?
- Was tun wir, wenn einer/eine Angst bekommt?
- Wie finden wir unseren Weg?
Ende der 1. Einheit
4. Erkundung: Gang in den Keller
Überprüfen der Lichtquellen: Je zwei SchülerInnen haben eine Taschenlampe, je zwei
SchülerInnen haben eine Kerze (keine Teelichter); drei Pakete Zünder (ein Paket für den/ die SchulwartIn, zwei für den/die LehrerIn)
5. Erarbeitung und Beobachtungsaufgaben mit Lichtquellen
Worin besteht der Unterschied zwischen dem beleuchteten Gang und dem unbeleuchteten Keller?
Tageslichtquellen suchen (Fenster, Mauerschlitze …)
Beim Betreten eines unbeleuchteten Kellerabteils erhalten jeweils zwei SchülerInnen eine Lichtquelle, zuerst eine angeschaltete Taschenlampe.
Anweisungen zu den Beobachtungen:
- Alle leuchten zur Decke.
- Alle leuchten zum Boden.
- Alle Lichtquellen werden im Kreis bewegt.
- Alle Lichtquellen werden abgedreht.
- Wie ist meine Befindlichkeit?
- Wer möchte, spricht in die Stille.
- Die Lehrperson schaltet die Taschenlampe wieder ein.
- Ein/e SchülerIn geht zur Abteiltür und leuchtet den Boden aus.
- Ein/e SchülerIn geht zum Ende des Abteils und leuchtet zur Decke.
- Alle verlassen das Kellerabteil.
- Die Taschenlampen werden eingesammelt.
- VOR dem nächsten Kellerabteil werden Kerzen verteilt.
- Nochmals wird an das offene Licht erinnert.
- Jede Kerze wird vom Lehrer/ von der Lehrerin angezündet.
- Die Kerzen werden ruhig gehalten und beobachtet: Bewegung der Flamme erkennen – Luftzug.
- Auf Zuruf wird eine Kerze nach der anderen ausgeblasen (die Kerze des Lehrers/ der Lehrerin brennt noch).
- Auch die letzte Kerze wird gelöscht.
- Völlige Dunkelheit: Befindlichkeit besprechen
- Danach entzündet die Lehrperson die Kerze wieder – auch die SchülerInnen entzünden ihre Kerze wieder an der Kerze des Lehrers/ der Lehrerin (KEINE Bewegungsexperimente mit der Kerze!).
- Jede/r trägt seine/ ihre Kerze vorsichtig aus dem Kellerraum.
- Auf dem Gang wird das elektrische Licht zusätzlich zu den Kerzen angemacht;
- Wirkung besprechen
- Vorsichtig mit der brennenden Kerze zurück in die Klasse gehen, in der Klasse die Kerze auslöschen
Ende der 2. Einheit
Links + Medientipps
Kowanz, Brigitte: L.I.W.M.S. – Licht ist, was man sieht. Wien: Triton Verlag, 1997.
Kinderbuch zum Vorlesen für die Klasse: Butler, Christina M.; Chapman, Jane: W-w-wer
hat schon Angst im Dunkeln? Bindlach: Loewe Verlag, 2008. Originalausgabe: The dark, dark night)