Filmrezeption – (Emanzipatorische) Kriterien entwickeln
Dauer | variiert, je nach Länge des Filmes |
Schulstufe | 9.-13. Schulstufe |
Methoden | Filmanalyse, Arbeit in Kleingruppen |
Materialien | Film, Videorecorder bzw. DVD-Player |
Kompetenzen | Urteilskompetenz, Methodenkompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen sollen unterschiedliche Kriterien finden, unter denen ein Film angeschaut werden kann und einen Film unter einem bestimmten Aspekt betrachten. |
Lehrplanbezug | Unterrichtsprinzip Medienpädagogik |
Quelle | polis aktuell 9/2007: Methoden der Politischen Bildung |
Aktualisiert | 16.07.2014 |
Ablaufbeschreibung
Primäre Kriterien, einen Film zu sehen, sind meist Vergnügen (mit der Gruppe), Spannung (die Identifikation erfordert) und sich in eine andere Welt versinken lassen (was nur dann funktioniert, wenn der Film ein "Thema" in meinem Leben anspricht). Die folgende Übung kann entweder vor dem ersten Betrachten eines Films durchgeführt werden oder, wenn die Zeit reicht, vor dem zweiten Mal. Das ist günstiger, da so die erste unmittelbare Aufmerksamkeit geringer ist und Platz lässt, den Film unter dem Blickwinkel eines neuen Kriteriums zu sehen.
Arbeitsschritte:
- Wahl eines Themas (Beispiel: Krieg und Frieden, Behinderung, Science Fiction, Liebe)
- Gemeinsame Auswahl des Films
- Gemeinsames Filmschauen
- Erste Einschätzungen des Films (gut/schlecht, emanzipativ/diskriminierend, spannend/langweilig)
- Bildung von Kleingruppen. In diesen Gruppen soll jeweils ein Kriterium gefunden werden, unter dem der Film ein zweites Mal angesehen wird. Das Kriterium soll in mehrere Kategorien unterteilt werden. Die Kriterienauswahl ist nicht völlig frei, sie soll einen echten Erkenntnisgewinn ermöglichen.
Beispiele:
Darstellung der Geschlechterrollen
(Unterkategorien: Von wem gehen Handlungsimpulse aus? Wie werden die Körper ins Blickfeld gerückt? Aus wessen Sicht wird die Geschichte dargestellt? Witze? Kleidung? Wer rettet, wer wird gerettet? Wer fürchtet sich wovor?)
Darstellung von Autoritäten
Wie werden Konflikte gelöst? Kommen Hausarbeit, Lohnarbeit, Schule etc. ins Blickfeld? Neben solchen "soziologischen" Kriterien, können auch "persönlichere" (Wer ist mir sympathisch/unsympathisch?) oder andere Kriterien verwendet werden.
- Zweites Betrachten des Films nach den gewählten Kriterien (eventuell pro Gruppenmitglied eine Kategorie auswählen). Notizen machen.
- Austausch in der Kleingruppe zu den Ergebnissen
- Präsentation der Kleingruppenergebnisse (eventuell eine für das Kriterium markante Szene nachspielen!)
- Vergleich mit den ersten Einschätzungen des Films. Runde, in der alle zu Wort kommen (hintereinander): Habe ich etwas Neues erfahren? Hat sich meine Betrachtungsweise geändert?
Links + Medientipps
mediamanual.at
Plattform des BMB für die Medienarbeit an Schulen
Kriterien zur Filmanalyse
Anregungen und Tipps zur Filmanalyse im Kunstunterricht