Theatrale Podiumsdiskussion
Dauer | 2-3 Stunden |
Schulstufe | 9.-13. Schulstufe |
Methoden | Kleingruppenarbeit, Theaterpädagogik |
Materialien | Poster, Stifte |
Kompetenzen | Handlungskompetenz, Urteilskompetenz |
Zielsetzungen | Pro- und Contra-Argumente zu einem Thema erarbeiten und vertreten, Positionen wechseln |
Lehrplanbezug | Politische Bildung, Geografie und Wirtschaftskunde |
Aktualisiert | 15.04.2013 |
Ablaufbeschreibung
Schritt 1:
Eine Podiumsdiskussion soll genau vorbereitet und dann "aufgeführt" werden: Das genaue Thema, das diskutiert werden soll, kann vorgegeben sein (Beispiele: "MigrantInnen nehmen uns die Arbeitsplätze weg" oder "Europa soll mehr Zuwanderung zulassen") oder gemeinsam mit der Klasse ausgesucht werden.
Provokative Themen eignen sich besser für eine kontroversielle Diskussion.
Steht das Thema fest, sollen gemeinsam Bezeichnungen für Diskutierende (Rollen) gesucht werden (4 oder 5 genügen; Beispiel: PolitikerIn von Partei X; Wirtschaftstreibende/r; Betroffene/r; JournalistIn).
Schritt 2:
So viele Kleingruppen (KG) bilden, wie es Rollen gibt. Jede KG bekommt ein Poster mit Stiften und eine Rolle zugeteilt (kann auch gewählt werden). Aufgabe ist es nun, in der KG die Rolle genauer auszugestalten (Beispiel Wirtschaftstreibende/r: Alter, Name, Unternehmen, Größe des Unternehmens, Familienstand, Hobby).
Nun wechseln die KG die "Station". Sie gehen zur nächsten Rolle weiter (Beispiel: KG A wechselt von "PolitikerIn" zu "Wirtschaftstreibende/r"). Der vorgefundenen Rolle sollen sie nun Einstellungen und Meinungen zum Diskussionsthema beifügen (Beispiel Wirtschaftstreibende/r: "Für einen Teil unserer Jobs finden wir keine inländischen Arbeitskräfte. MigrantInnen nehmen den inländischen Arbeitskräften also keine Arbeitsplätze weg."). Für diesen Teil kann auch mehr Zeit eingeräumt werden, um Recherchen zum Thema vorzunehmen oder zur Verfügung gestellte Informationen zu bündeln.
Schritt 3:
Nun sucht jede KG eine Person aus, die in die Rolle schlüpft und auf dem Podium Platz nimmt. Die Poster können als riesengroße "Schwindelzettel" verwendet werden. Der Moderator/die Moderatorin (ein/e SchülerIn oder die Lehrkraft) stellt die Diskutierenden vor, begrüßt das Publikum und erläutert das Thema. Die Diskutierenden geben ein Eröffnungsstatement ab. Danach beginnt die Diskussion. (Wenn die Diskussion nur schleppend vorankommt, können Sie Fragen stellen oder provokante Äußerungen einbringen.)
Menschen aus dem "Publikum" dürfen im Anschluss daran Wortmeldungen abgeben. Am Ende der Diskussion gibt es Applaus.
Schritt 4:
Zum Abschluss soll der Verlauf diskutiert werden. War es möglich, Einstellungen zu vertreten, die nicht die eigenen sind? War es schwierig/leicht, in andere Rollen zu schlüpfen? Hat sich an der eigenen Meinung etwas geändert? Habe ich gehört, was die anderen sagen? Wie wichtig sind Fakten zu einem Thema?
Links + Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Migration | Flüchtling | Asyl
KOMPASS - Handbuch der Menschenrechtsbildung für die schulische und außerschulische Jugendarbeit (akt. 2020)
www.bpb.de/shop/lernen/weitere/314731/kompass
Kompass Online-Handbuch Menschenrechtsbildung:
www.kompass-menschenrechte.de
SchulKOMPASS Österreich [pdf, 580 KB]: Er richtet sich an Lehrpersonen und bietet zusätzliche Ausführungen über die Anwendung von "KOMPASS – Menschenrechtsbildung für die schulische und ausserschulische Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen" im Schulunterricht.
Weitere zum Thema passende Übungen: Kann ich reinkommen? und Die Sprachbarriere