Gegenpole wahrnehmen und spüren
Dauer | Mindestens 20 Minuten |
Schulstufe | 1.-4. Schulstufe, mit Varianten (siehe unten) auch für die Sekundarstufe |
Methoden | Körperübungen |
Materialien | Eventuell ein Seil |
Kompetenzen | Soziale Kompetenz, Selbstkompetenz |
Zielsetzungen | Die Mädchen und Buben sollen verschiedene "Rollen" ausprobieren und spüren, welche ihnen eher vertraut sind, welche eher ungewohnt, in welchen sie sich wohler fühlen. Die SchülerInnen sollen über Geschlechterrollen nachdenken. |
Lehrplanbezug |
Unterrichtsprinzip „Erziehung zur Gleichstellung von Frauen und Männern“, Unterrichtsprinzip Sexualerziehung, Bewegung und Sport |
Quelle | Philipp Leeb, Renate Tanzberger, Bärbel Traunsteiner. Wien: Edition polis, 2014. 70 Seiten |
Aktualisiert | 15.09.2014 |
Ablaufbeschreibung
Diese Übung erfordert einen großen, leeren Raum. Ein Seil, das den Raum teilt, wäre günstig.
Die Lehrperson erklärt die Übung am besten anhand eines Beispiels: "Stellt euch vor, in diesem Raum gäbe es in der Mitte eine magische Linie. Wenn du die Linie überschreitest, änderst du dich ganz plötzlich. Ich gebe jetzt vor, wie du auf der einen Seite der Linie bist und wie auf der anderen. Dann bewegst du dich zwischen den beiden Seiten hin und her. Wenn ich anfange 1, 2, 3 zu zählen, gehst du auf die Seite, die dir angenehmer ist. Teilt euch mal im Raum auf. Die, die auf dieser Seite stehen [eine Hand zeigt auf die linke Raumhälfte] sind ganz groß, die auf der anderen Seite ganz klein. Alle bewegen sich. [Eine gewisse Zeit vergehen lassen] 1, 2, 3."
Wenn alle Kinder die Übung verstanden haben, werden weitere Unterschiede eingeführt (Anregungen siehe Downloads). Falls die Übung zu unübersichtlich wird, kann die Gruppe der Kinder auch in zwei Teile geteilt werden. Eine Hälfte macht die Übung mit, die andere beobachtet.
Die Kinder können auch selbst Kategorien vorschlagen.
Im Anschluss an die Übung wird jedes Kind gefragt, welche Übung es am liebsten gehabt hat (das Kind zeigt beide Seiten vor).
Falls der Lehrperson aufgefallen ist, dass bei manchen Kategorien vorwiegend Mädchen auf der einen und Buben auf der anderen Seite waren, kann nachbesprochen werden, warum die Kinder glauben, dass das so war. Die Mädchen bzw. Buben können herausgefordert werden, die ungewohnten oder "unbeliebteren" Positionen noch einmal auszuprobieren.
Varianten
In der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen ist Körpersprache ein wichtiges Thema.
Die unten angeführte Literatur bietet viele praktische Übungen, aber auch Theorie zu dem
Gebiet. Gerade für ältere SchülerInnen lassen sich daraus viele Übungen entnehmen.
Unterlagen für die Übung + Downloads
Literatur
Gitta Mühlen Achs: Geschlecht bewusst gemacht. Körpersprachliche Inszenierungen – ein Bilder- und Arbeitsbuch. München 1998.
Gitta Mühlen Achs: Wer führt? Körpersprache und die Ordnung der Geschlechter. München 2003