Eklat in der Mathestunde
Dauer | 1 bis 2 Stunden |
Schulstufe | 5.-13. Schulstufe |
Methoden | Rollenspiel |
Materialien | Je eine Kopie der Rollenbeschreibungen für Linda, Peter Schumacher und Monika Kranich (siehe Downloads) |
Kompetenzen | Handlungskompetenz, Methodenkompetenz, Urteilskompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen verstehen, wie scheinbar kleine Anlässe zu großen Auseinandersetzungen führen können und werden mit der Möglichkeit der Konfliktvermittlung durch Dritte vertraut. |
Lehrplanbezug | Politische Bildung, Deutsch |
Quelle | Servicestelle Menschenrechtsbildung (Hg.): Bildung für eine bessere Welt?, Teaching Human Rights, Nr. 19, Mai 2004. |
Aktualisiert | 22.03.2013 |
Ablaufbeschreibung
1. Schritt:
Erklären Sie den Schülern und Schülerinnen, dass Sie mit ihnen anhand eines Rollenspieles erforschen wollen, wie Konflikte entstehen und wie man mit ihnen umgehen kann. Erklären Sie kurz, dass es in dem Rollenspiel um eine Auseinandersetzung zwischen einem Lehrer und einer Schülerin geht, in der eine dritte Person vermitteln soll. Vergeben Sie nun die drei Rollen – Linda, Peter Schumacher und Monika Kranich – an je eine Schülerin/einen Schüler. Drei weitere SchülerInnen werden zu speziellen BeobachterInnen ernannt. Jede/r von ihnen soll einen der drei Charaktere im Rollenspiel besonders genau beobachten um nachher über dessen Verhalten zu berichten. Der Rest der Klasse soll aufmerksam zusehen um das Geschehen anschließend diskutieren zu können.
2. Schritt:
Geben Sie jetzt jedem der drei Rollencharaktere die jeweilige Rollenbeschreibung (siehe Downloads). Die drei verlassen daraufhin für sechs bis sieben Minuten das Klassenzimmer um sich auf ihre Rollen vorzubereiten. Dabei sollen sie keinesfalls miteinander reden. Wenn die drei SchauspielerInnen außer Hörweite sind, beschreiben Sie die Situation etwas genauer für den Rest der Klasse. (Situation siehe Downloads)
3. Schritt:
Holen Sie nun die drei DarstellerInnen herein und lassen Sie sie an einem Ort Platz nehmen, an dem sie vom Rest der Klasse gut beobachtet werden können. Erklären Sie, dass es wichtig ist, dass die ZuschauerInnen während des Spieles keinerlei Kommentare von sich geben, sondern die Geschehnisse nur stumm beobachten. Dann bitten Sie Frau Kranich, das Gespräch einzuleiten.
4. Schritt:
Beenden Sie die Szene, wenn eine Lösung des Konfliktes erreicht wurde oder wenn Sie das Gefühl haben, dass sich nichts Wesentliches mehr weiter entwickelt. Fragen Sie nun hintereinander (und in dieser Reihenfolge) Linda, Herrn Schumacher und Frau Kranich, wie sie das Geschehene erlebt haben. Die drei sollen dabei versuchen, weiterhin innerhalb ihrer Rollen zu antworten (d.h. Linda beschreibt ihre Gedanken, nicht die Schülerin, die sie gespielt hat). Erst danach ist das Rollenspiel auch für die drei DarstellerInnen beendet und sie können wieder als sie selbst agieren. Wichtig ist es, dieses Ablegen der Rollen durch eine Bewegung deutlich zu machen, indem die Beteiligten z.B. ihre Rollen im wahrsten Sinne des Wortes abstreifen oder abschütteln.
5. Schritt:
Fordern Sie nun die drei speziellen BeobachterInnen auf, aus ihrer Sicht über das Verhalten der drei Charaktere zu berichten. Sie sollen insbesonders dazu Stellung nehmen, wie sich die Haltung der Charaktere während der Szene verändert hat. Es geht also nicht um eine Beurteilung der schauspielerischen Leistung der drei DarstellerInnen, sondern um eine genaue Beobachtung der Konfliktdynamik.
6. Schritt:
Setzen Sie nun das Gespräch mit der ganzen Klasse fort. Erörtern Sie dabei verschiedene Fragen. (Fragen zur Diskussion – siehe Downloads)
7. Schritt:
Gehen Sie nun näher auf die Idee ein, Konflikte dadurch auszuräumen, dass man VerliererInnen vermeidet. Erklären Sie, dass ein Konflikt die folgenden möglichen Resultate haben kann und fragen Sie die SchülerInnen nach Beispielen aus ihrer eigenen Erfahrung: SiegerIn-SiegerIn (win-win): Alle sind zufrieden und fühlen, sie hätten bekommen, was sie wollten bzw. brauchten. SiegerIn-VerliererIn (win-lose): Eine der Konfliktparteien bekommt nicht, was sie will, fühlt sich als VerliererIn und ist unzufrieden. VerliererIn-VerliererIn (lose-lose): Alle haben beim Streiten nur ihre Zeit verschwendet. Niemand hat bekommen, was er/sie wollte, alle sind unzufrieden und fühlen sich als VerliererInnen.
Möglichkeiten zur Weiterarbeit:
siehe Downloads
Unterlagen für Übung + Downloads
- Rollenbeschreibung Linda [pdf, 24 KB]
- Rollenbeschreibung Monika Kranich [pdf, 31 KB]
- Rollenbeschreibung Peter Schumacher [pdf, 25 KB]
- Situation [pdf, 11 KB]
- Fragen zur Diskussion [pdf, 13 KB]
- Möglichkeiten zur Weiterarbeit [pdf, 10 KB]
Links + Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Mediation | Konflikt | Kompromiss
Alltagskonflikte durchspielen. Rollenspiele für den Mediationsprozess. Brandl, Matthias; Hoffmann, Almut und Howard, Jenny; Mülheim/Ruhr: Verlag an der Ruhr (2001).
Die 50 Rollenspiele dieser Sammlung sind zur direkten Problembearbeitung in akuten Konfliktsituationen oder für die Ausbildung für MediatorInnen geeignet. Sie setzen dort an, wo Streit im Alltag der Jugendlichen (zwischeneinander, mit Erwachsenen, in der Gruppe) entsteht. Im Verleih Baobab.
Walker, Jamie (Hg.): Mediation in der Schule. Konflikte lösen in der Sekundarstufe I,
Berlin : Cornelsen Verlag Scriptor, 2001.
Das Handbuch bietet, veranschaulicht mit vielen Fallbeispielen, eine gute Einführung und Reflexion der Chancen und Grenzen der Mediation in der Schule. Im Verleih bei Baobab.