Round-Table-Konferenz zum Abbau der Kinderarbeit
Dauer | 1 bis 2 Stunden, je nach Umfang des Aktionsplans |
Schulstufe | 9.-13. Schulstufe |
Methoden | Rollenspiel (zum Planspiel ausbaubar) |
Materialien | Kärtchen mit Namen und Funktionen der einzelnen Rollen, Papier, Flipchart, Stifte, als Hintergrundinformation aktuelle Zeitungsartikel und Berichte von UNICEF, NGOs und/oder der ILO (International Labour Organization) |
Kompetenzen | Urteilskompetenz, Handlungskompetenz, Methodenkompetenz |
Zielsetzungen |
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Lehrplanbezug | Politische Bildung, Ethik |
Quelle | Servicestelle Menschenrechtsbildung (nunmehr Zentrum polis) (Hg.): Kind – mit Recht. Kinderrechte, Teaching Human Rights, Nr. 17, November 2003 |
Aktualisiert | 19.04.2021 |
Ablaufbeschreibung
Die Gruppe sollte vor der Durchführung dieser Übung bereits eine Einführung in das Thema Kinderarbeit bekommen haben.
1. Schritt: Einleitung
Schildern Sie die folgende Ausgangslage:
"Die Problematik der Kinderarbeit im Staat X ruft immer mehr Kritik von Seiten lokaler Kinderrechtsorganisationen und der Internationalen Arbeitsorganisation ILO hervor. Daraufhin organisiert die Regierung von X eine Round-Table-Konferenz, in deren Rahmen über Maßnahmen gegen Kinderarbeit beraten werden soll."
Die TeilnehmerInnen nehmen (einzeln oder als Team) jeweils die Rollen spezifischer AkteurInnen ein: z.B. arbeitende Kinder, Schulkinder, Eltern, LehrerInnen, VertreterInnen von Gewerkschaften, ArbeitgeberInnenverbänden, Regierung, Kinderrechtsorganisationen und UNICEF bzw. ILO. In der Diskussion am Runden Tisch soll eine grundlegende Strategie (oder ein Aktionsplan) zur Bekämpfung des Problems erarbeitet werden.
2. Schritt: Durchführung
Die TeilnehmerInnen für das Rollenspiel werden ausgewählt und erhalten jeweils ca. 20 Minuten Zeit (und wenn notwendig schriftliche Unterlagen/Berichte), um eine Position bzw. Strategie für die Diskussion zu erarbeiten. Die Person, die UNICEF oder die ILO vertritt, kann als VorsitzendeR des Meetings agieren, die einzelnen Repräsentanten und Repräsentantinnen mit ihren jeweiligen Funktionen vorstellen und das Gespräch moderieren.
Die Diskussion kann mit einer kurzen Schilderung der aktuellen Situation von Kindern beginnen – z.B. einem Bericht über Kinder in einer Kleidermanufaktur oder mit den Beschwerden von Eltern über die schlechte Behandlung ihrer Kinder. Die TeilnehmerInnen sollen in der Diskussion ihre jeweilige Position darlegen und gemeinsam eine Strategie erarbeiten oder in getrennten Arbeitsgruppen einen Aktionsplan entwerfen.
3. Schritt: Feedback
Befragen Sie die TeilnehmerInnen über ihre Gefühle, Gedanken und Reaktionen im Verlauf des Rollenspiels. Dabei soll insbesondere die Rolle der "Kinder" am Runden Tisch reflektiert werden.
Grundlagen:
UN-Kinderrechtskonvention:
Artikel 3 (vorrangige Berücksichtigung des Kindeswohls)
Art. 6 (Überleben und Entwicklung)
Art. 32 (Schutz vor wirtschaftlicher Ausbeutung)
Art. 24 (Gesundheit)
Art. 26 (soziale Sicherheit)
Art. 27 (angemessener Lebensstandard)
Art. 28-29 (Bildung)
Art. 31 (Ruhe und Freizeit);
ILO-Übereinkommen No. 182 über das Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit (1999).
Links + Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Kinderarbeit | Kinderrechtskonvention | UNICEF
ILO-Übereinkommen 182
Übereinkommen über das Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, 1999.
Kinderarbeit für Fußballschuhe (Baobab)
Dieser Film erzählt vom 12-jährigen Ridoy, der in der Lederindustrie in Bangladesch arbeitet und Produkte für den Weltmarkt erzeugt. Durch eine Kinderrechtsorganisation lernt er nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch neuen Perspektiven kennen.