An die 60 SchulleiterInnen, Lehrkräfte und MultiplikatorInnen nutzten am WeltverbraucherInnentag die Gelegenheit, um sich zu informieren und zu diskutieren:

• Wie sehr sind junge Menschen über ihre VerbraucherInnenrechte informiert?
• Welche Maßnahmen setzt die EU im Bereich VerbraucherInnenschutz?
• Welche Kompetenzen hat die EU überhaupt in diesem Bereich?
• Können Wirtschafts- und VerbraucherInnenkompetenzen auch einen Beitrag zu informierten Wahlentscheidungen leisten?

Der Nachmittag stand im Zeichen des Austauschs zu Bildungsangeboten in den Bereichen VerbraucherInnenbildung und Europa.

Durch den Tag führte Patricia Hladschik von Zentrum polis.

Begrüßungsworte sprachen als Gastgeberin Karoline Grasswander-Hainz, Institutsleiterin an der PH Tirol, und Doris Wagner, Leiterin der Sektion I im Bildungsministerium.

Karoline Grasswander-Hainz war selbst von 2015 bis 2019 Mitglied des Europäischen Parlaments und betonte die Relevanz der Themen für uns alle und dass die multiplen Krisen den Stellenwert der europäischen Zusammenarbeit besonders deutlich machen.

Doris Wagner hob unter anderem hervor, dass die Jahrestagung Themen aufgreift, die nahe an der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler sind und Lehrerinnen und Lehrer sowie Schulleitungen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, wenn es darum geht, Europa einen adäquaten Raum im Unterricht zu geben.

Wolfgang Bogensberger, amtsführender Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, ging in seinem Impulsvortrag u.a. darauf ein, dass unser demokratisches Recht ein wertvolles Gut ist. Es gilt dieses Recht vor antidemokratischen Strömungen vehement zu verteidigen und die Europäische Union viele Maßnahmen setze, um die europäische Demokratie zu wahren.

Impulsvortrag "Kann man Demokratie „konsumieren“? Oder braucht es mehr dazu?" [pdf, 589 KB]

Reinhold Schranz, Leiter des Europäischen Verbraucherzentrums in Österreich, stellte nicht nur die Aufgaben und Angebote des Zentrums vor, sondern erklärte anhand des Fallbeispiels Online-Spiele, welche Gefahrenquelle diese Spiele für Kinder und Jugendliche darstellen können.

Impulsvortrag: Mit Rechten wachsen: VerbraucherInnenschutz für junge Generationen in Europa [Präsentation, pdf, 1,1 MB]

Mittels Slido wurde vor der Diskussion eine kurze Umfrage gemacht:

Im Anschluss daran fand eine Fishbowl-Diskussion statt. Das Publikum hatte die Gelegenheit, Platz neben den Podiumsgästen zu nehmen, eigene Statements abzugeben oder Fragen an die Referenten zu stellen. Unter anderem wurden folgende Fragen diskutiert: Wie kann man etwa am Beispiel des EU-Lieferkettengesetzes im Unterricht politisch "neutral" argumentieren? Braucht es im Bereich VerbraucherInnenschutz eine europäische Außenpolitik?

Am Nachmittag gab es Gelegenheit, an zwei Workshops aus den Bereichen VerbraucherInnenbildung und Europa teilzunehmen. Es gab folgende Angebote:

Das Europa-Spiel – Eine Reise durch Europa

EUROPE DIRECT Südtirol stellte im Workshop das Quizspiel für Volks- und Mittelschulkinder mit Grundwissen über die EU vor. Die Pädagoginnen und Pädagogen begaben sich auf einem großen EU-Teppich auf die Reise und beantworteten Fragen über Gebräuche, Kultur, Geschichte und Geografie der verschiedenen Staaten, um so gemeinsam den Sinn der UnionsbürgerInnenschaft zu verstehen.

Europawahl – Actionbound "Europa im Klassenzimmer"

Im Vorfeld der Europawahl 2024 hat EUROPE DIRECT Österreich den Actionbound Europa im Klassenzimmer entwickelt, der in diesem Workshop vorgestellt wurde. Er ermöglicht jungen Menschen (14+) auf spielerische Weise eine Auseinandersetzung mit der Europäischen Union. www.politik-lernen.at/actionbound-europa

Globale Zusammenhänge be"greifbar" machen
Südwind setzt sich weltweit für eine nachhaltige globale Entwicklung, Menschenrechte und faire Arbeitsbedingungen ein. Mit ihrem vielfältigen Bildungsangebot möchte Südwind SchülerInnen und LehrerInnen Globales Lernen und Global Citizenship Education näherbringen. TeilnehmerInnen dieses Workshops erfuhren mehr über die Angebote und Materialien von Südwind.

Grundwissen für VerbraucherInnenrechte für Teenager
Kinder und Jugendliche verbringen sehr viel Zeit im Internet und kommen immer früher mit dubiosen Online-Angeboten in Kontakt. In einigen Fällen sind sie Marketingtricks ausgesetzt, die etwa unvorhergesehene Kosten, Gefährdung der Privatsphäre mit sich bringen. Das Europäischen Verbraucherzentrum Österreich (EVZ) hat dazu Unterrichtsmaterialien für die Sekundarstufe I in englischer Sprache erstellt, die in diesem Workshop vorgestellt und ausprobiert wurden.
Materialiensammlung EVZ | Quiz time for teens
Educational Toolkit for Young Consumers
Kennst du deine Verbraucherrechte? (Video zum WeltverbraucherInnentag 2022)

Speakers' Corner
Eva Lichtenberger war langjährige Landespolitikerin der Grünen in Tirol sowie 10 Jahre (2004-2014) Abgeordnete des Europäischen Parlaments und hat sich in ihrer Arbeit im Besonderen mit umwelt- und wirtschaftspolitischen Themen beschäftigt. Sie hält regelmäßig Vorträge an Schulen und ist in der Lehrenden-Fortbildung an der PH Tirol (EUREGIO Projekt) tätig. Diese Session ermöglichte u.a., die Arbeit des Europäischen Parlaments anschaulich und lebendig kennenzulernen und Fragen zu diskutieren, die am Vormittag offen geblieben sind.