Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Medienanalyse über Kriegsberichterstattung
Dauer | Projekt über 3 Wochen (3 Unterrichtseinheiten) |
Schulstufe | ab der 11. Schulstufe |
Methoden |
Brainstorming; Medienanalyse von TV und Printmedien in Gruppenarbeiten |
Materialien |
Text "Krieg und Medien"; Projektauftrag mit Fragestellungen; evtl. Beamer, Flipchart und Stifte |
Kompetenzen | Methodenkompetenz, Urteilskompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen setzen sich mit der medialen Wirklichkeit anhand von Kriegsberichterstattung auseinander und vergleichen ihre Wahrnehmungen mit der Realität. Durch diese kritische Medienanalyse erkennen SchülerInnen, dass unser über die Medien transportiertes Bild über die Wirklichkeit nicht den realen Gegebenheiten entspricht. Die SchülerInnen sollen auch Rollenklischees und Stereotype in den Medien hinterfragen und alternative Geschlechtermodelle diskutieren. |
Lehrplanbezug | Geschichte und Sozialkunde/ Politische Bildung |
Quelle |
Sabine Mandl, Unterrichtsleitfaden: Krieg und bewaffnete Konflikte – ohne Frauen kein Frieden?! Sondernummer polis aktuell, Nr. 8/2010 (akt. 2014) |
Aktualisiert | 26.02.2022 |
Ablaufbeschreibung
1.Stunde
Die SchülerInnen werden mittels Brainstorming in das Thema "Krieg und Medien" eingeführt. Nun sind Vorkenntnisse und Einstellungen bekannt und darauf aufbauend sollen die SchülerInnen mit Hilfe des Textes "Krieg und Medien" (siehe Downloads) die Rolle und das Verhältnis zwischen Krieg und Medien besprechen. In dieser Stunde erhalten die SchülerInnen ihren Projektauftrag, den sie teilweise zu Hause ausführen sollen:
Die SchülerInnen teilen sich in vier Gruppen auf, wobei sich jeweils zwei Gruppen mit Fernsehen und zwei Gruppen mit Printmedien beschäftigen:
- Fernsehen: jeweils eine Gruppe analysiert die Kriegsberichterstattung im:
- öffentlich-rechtlichen Fernsehen (zwei Sender ihrer Wahl)
- privaten Fernsehen (zwei Sender ihrer Wahl)
- Printmedien: jeweils eine Gruppe analysiert die Kriegsberichterstattung in den:
- Qualitätszeitungen (zwei Zeitungen ihrer Wahl)
- Boulevardzeitungen (zwei Zeitungen ihrer Wahl)
Die SchülerInnen sollen sich mit folgenden Fragestellung auseinandersetzen:
- Über welche Kriege bzw. bewaffneten Konflikte wird berichtet?
- Wie viel Zeit/Platz nehmen die Berichte ein?
- In welchen Formaten wird berichtet? [TV: Nachrichten, politische Diskussionssendungen, Politik-Talkshows usw.; Printmedien: Nachrichten, Kommentare, Berichte, Leitartikel usw.]
- Welche Sprache, Bilder bzw. Filme werden verwendet?
- Wie werden Frauen und Männer dargestellt? Welche Rollen nehmen sie ein?
2. Stunde
Die SchülerInnen erhalten die Möglichkeit, die Ergebnisse ihrer persönlichen Analyse in ihren Gruppen auszutauschen und eine Gruppenpräsentation vorzubereiten (Power-Point, Flipchart usw.).Die Lehrkraft unterstützt die SchülerInnen in dieser Phase und begleitet den Prozess .
3. Stunde
Diese Stunde dient zur Präsentation der Ergebnisse, die anschließend in der Klasse diskutiert und verglichen werden. Folgende Fragestellungen können Ihnen bei der Moderation behilflich sein:
- Über welche Kriege wurde berichtet und über welche nicht?
- Warum werden manche Kriege medial "vergessen"?
- Gibt es einen Unterschied in der Berichterstattung zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern?
- Welche Unterscheidungen lassen sich bei den Qualitätszeitungen und Boulevardzeitungen finden?
- Wie sieht es mit der Darstellung von Frauen und Männern in Kriegen aus?
- Welche geschlechtsspezifischen Rollenzuschreibungen lassen sich feststellen?
- Welche alternativen Rollenbilder könnten in den Medien präsentiert werden?
Unterlagen für die Übung + Downloads
Text "Krieg und Medien" In: polis aktuell 8/2010: Krieg und bewaffnete
Konflikte - ohne Frauen kein Frieden?!" S.29 ff.
Linktipps
Politiklexikon für junge Leute: Krieg | Medien
Dossier Ukraine (Zentrum polis)
https://hiik.de/konfliktbarometer (Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung)
Medien-Terror-Krieg (Demokratiezentrum Wien)