"Ich gehe" – Ein Rollenspiel zum Thema Menschenhandel
Dauer | ca. 30 Minuten, je nach Interesse und Beteiligung der Mitspielenden |
Schulstufe | 9.-13. Schulstufe |
Methoden |
Rollenspiel; Setting: Sitzkreis als "Fishbowl": Das Rollenspiel passiert in der Mitte des Sitzkreises |
Materialien | Kopien der Spielanleitung Arbeitsblatt "Drehbuch" für alle Teilnehmenden |
Kompetenzen | Urteilskompetenz, Methodenkompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen sollen für Lebenssituationen sensibilisiert werden, die für Menschenhandel verwundbar machen. Sie sollen in die Rolle von jungen Frauen schlüpfen, die Entscheidungen treffen müssen und dadurch möglicherweise in eine Spirale des Menschenhandels geraten. |
Lehrplanbezug | Politische Bildung |
Quelle |
Nachbaur, Dina: Unterrichtsmaterialien zum Thema Menschenhandel aus polis aktuell 7/2013 (akt. 2014): Menschenhandel |
Aktualisiert | 18.9.2024 |
Ablaufbeschreibung
Vorbereitung:
Kopieren Sie die Spielanleitung "Arbeitsblatt Drehbuch" für alle Teilnehmenden.
Schritt 1
Erklären Sie das Rollenspiel. Besprechen Sie die Spielanleitung und klären Sie eventuelle Unsicherheiten und Fragen. Das beteiligende Rollenspiel wird folgendermaßen ablaufen: Zu Beginn ist Rosas Vater zu Hause (in der Mitte des Sitzkreises), Rosa kommt nach Hause und erzählt aufgeregt von dem Inserat, das sie gelesen hat. Fragen Sie die Teilnehmenden, wer den Vater spielen möchte und wer Rosa sein möchte.
Stellen Sie klar, dass Sie die Regisseurin/ der Regisseur des Spieles sind. Sie können es jederzeit mit dem Einwurf "Cut" unterbrechen. Sie sind auch dafür verantwortlich, dass sich weitere Beteiligte in das Spiel einmischen können.
Wer sich beteiligen möchte, zeigt auf. Wenn Sie eine Beteiligung für sinnvoll halten, unterbrechen Sie das Spiel kurz, fragen, wer eine weitere Rolle übernehmen möchte und welche Rolle es sein wird. Wenn Sie eine weitere Beteiligung sinnvoll finden, erlauben Sie den Einstieg. Den reibungslosen Einstieg müssen die Spielenden selbst gestalten.
Alle können aus dem Spiel jederzeit wieder aussteigen, wenn sie sich nicht weiter beteiligen möchten. Sie müssen den Ausstieg selbst gestalten (z.B.: "Ich muss gehen und Karli vom Kindergarten abholen.")
Die Mitspielenden sollten sich nach Möglichkeit bemühen, ihre Argumentation ihrer Rolle anzupassen. Es ist nicht erlaubt, die anderen Mitspielenden zu beleidigen.
Schritt 2
Beginnen Sie das Rollenspiel. Achten Sie darauf, dass die Regeln eingehalten werden und bemühen Sie sich um eine rege Beteiligung von allen.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass es keine neuen Argumente gibt oder die Zeit weit fortgeschritten ist, beenden Sie das Spiel.
Schritt 3
Bitten Sie alle Mitspielenden, ihre Hände und Füße auszuschütteln und sich einander mit Handschlag und dem richtigen Namen vorzustellen.
Nachbereitung und Auswertung
Fragen Sie die Mitspielenden, wie es ihnen während des Spieles ergangen ist. Beginnen Sie mit "Rosa":
- Wie ist es ihr gegangen?
- Wie wird sie sich entscheiden?
- Was war hilfreich?
- Worüber hat sie sich geärgert?
- Wie ist es dem Vater ergangen?
- Wie hat er sich gefühlt?
- Was waren die Gründe für sein Verhalten?
Fragen Sie alle anderen Beteiligten danach, wie sie sich gefühlt haben, was ihre Motivation war. Fragen Sie die Zuschauenden, was ihnen aufgefallen ist.
Tipps für die Moderation
- Nehmen Sie Ihre Rolle als Regisseurin/ Regisseur aktiv wahr. Greifen Sie rechtzeitig ein, wenn Sie das Gefühl haben, das Spiel wird zu emotional oder aggressiv.
- Bemühen Sie sich um weitere Beteiligungen, wenn Sie den Eindruck gewinnen, die Argumentation wiederholt sich. Unterbrechen Sie das Spiel, erklären Sie, dass dringend ein "..." gebraucht wird und warten Sie, bis sich jemand meldet.
- Bemühen Sie sich zum Abschluss um eine Zusammenfassung der unterschiedlichen Positionen.
Variante
Wenn Sie das erste Mal ein Rollenspiel anleiten, ist es einfacher, keine Beteiligung der Zuschauenden zuzulassen. Wählen Sie selbst die Rollen aus, die Sie zulassen möchten.