Ich bin viele
Dauer | 50 Minuten |
Schulstufe | ab der 8. Schulstufe |
Zielsetzungen |
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Kompetenzen | Urteilskompetenz |
Methoden | Brainstorming, Einzelarbeit, Paarübung, gemeinsame Reflexion |
Materialien | Ausdruck der Bilder (siehe Downloads) |
Autorin/Quelle |
Elisabeth Turek (Anregungen aus mehreren Materialien und eigenem Methodenpool): polis aktuell 2/2016, Transkulturelles und Interkulturelles Lernen |
Erstellt | 11.12.2022 |
Ablaufbeschreibung
1. Schritt:
Fragen Sie die SchülerInnen: Welche Merkmale gibt es, wodurch sich Menschen unterscheiden können?
Sammeln Sie gemeinsam mit den SchülerInnen Merkmalskategorien (z.B. Geschlecht, Hobbies, Familienbeziehungen, Wohnort, Religion, Ausbildung). Schreiben Sie die Kategorien auf die Tafel.
2. Schritt:
Die SchülerInnen sollen in Einzelarbeit ein Sterndiagramm zeichnen (siehe Bild 1 unter Downloads) zu den Fragen: Was macht mich aus und was hat mich besonders geprägt?
Erklären Sie: Überlegt, was euren Alltag beeinflusst und was euch ausmacht. Vielleicht gibt es auch Dinge, die euch nicht sofort einfallen (z.B. StaatsbürgerInnenschaft, globaler Bezug). Wenn jedeR von euch ein Profil von sich selbst zeichnen würde – was sind die wichtigsten acht Merkmale (Rolle, Zugehörigkeiten und Eigenschaften), mit denen ihr euch beschreiben würdet? Benennt diese Merkmale. Je wichtiger ein Merkmal erscheint, umso länger wird der Strahl.
Beispiele: Mädchen, Schülerin, jüngste/älteste Tochter/Einzelkind, Religion (z.B. Muslima, ohne Religionsbekenntnis), Bosnierin, Europäerin, Kosmopolitin, Wienerin, Freundin, Techno- und Hip Hop-Fan, Sportverein, Fitnessclub, ein bestimmtes Hobby, eine Beinträchtigung (z.B. Sehschwäche, eine Krankheit), Weltanschauung (z.B. politisch) etc.
3. Schritt Die SchülerInnen überlegen einzeln zu den Merkmalen:
- Was davon ist prinzipiell veränderbar, was nicht? Veränderbare Merkmale werden eingekreist, um unveränderliche/schwer veränderliche Merkmale wird ein Rechteck gezeichnet.
- Welches der Merkmale ist problematisch (z.B. wegen einer möglichen oder tatsächlichen Benachteiligung)? Was wird als besonders positiv und stärkend gesehen? Was ist nicht so wichtig oder egal? Problematisches wird rot, Positives und Stärkendes grün unterstrichen. Was nicht so wichtig ist, wird nicht markiert.
4. Schritt: Die SchülerInnen diskutieren zu zweit ihre Auswahl und Bewertung.
5. Schritt: Im Plenum werden ausgewählte Kategorien mit jenen an der Tafel verglichen.
Weitere Fragen:
- War es für die SchülerInnen eindeutig zu bestimmen oder nicht, ob etwas veränderbar ist oder nicht, ob es als problematisch oder positiv gewertet wird?
- Welche Merkmale bezeichnen kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten?
- Wie stark werden Menschen nach ihrer individuellen Identität beurteilt oder nach einer Gruppenzugehörigkeit?
- Was hat eine freie Wahl der eigenen Identität mit Menschenrechten zu tun?
Variante I:
Die SchülerInnen machen ihre Identität in Form eines Patchworks oder Puzzles sichtbar. Siehe dazu die Bilder 2 und 3 (unter Downloads) als Optionen zur Orientierung.
Variante II (für jüngere SchülerInnen):
Für jüngere SchülerInnen kann die Übung vereinfacht werden, indem jeder Schüler/jede Schülerin eine Blume mit runden Blütenblättern zeichnet. In den Blütenstempel wird der Namen eingetragen und pro Blütenblatt jeweils etwas, das sie/ihn ausmacht (Personen, Dinge, Eigenschaften). Am Schluss kann eine gemeinsame Klassenblume gestaltet werden – mit vielen oder allen Gemeinsamkeiten der Klasse. Siehe Bild 4 unter Downloads zur Orientierung.
Akrostichon: JedeR SchülerIn schreibt den eigenen Namen in Großbuchstaben vertikal auf ein Blatt, auf horizontaler Ebene leitet der Großbuchstabe eine Wortgruppe, ein Eigenschaftswort oder einen Satz ein, die oder der die Person näher beschreibt. Zusätzlich: Was bedeutet der Name?
Downloads
Bilder [pdf, 3 MB] (Sterndiagramm, Patchwork, Puzzle, Ressourcenblume)
Links + Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Drittes Geschlecht | Gleichberechtigung | Identität | Inklusion/Exklusion
Prengel, Annedore: Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik. Heidelberg: Springer Verlag, 2006. www.imst.ac.at/app/webroot/files/GD-Handreichungen/handreichung_p%C3%A4dagogik_der_vielfalt_corrok.pdf [pdf, 521 KB]