Ein Vierseiter führt in das Jahrzehnt ein und gibt didaktische Impulse für die Umsetzung des Themas im Unterricht. Eine dazu passende Publikation aus dem Repertoire von Zentrum polis wurde zur weiterführenden Bearbeitung aktualisiert.
Infoblatt: Zehn Jahrzehnte – zehn Themen [pdf, Druck, 8 MB]
Infoblatt: Zehn Jahrzehnte – zehn Themen [pdf, Web, 991 KB]
1918 – 1928 |
Themenschwerpunkt: Recht und Politik Nach dem Ersten Weltkrieg siegte die Republik über die konstitutionelle Monarchie. Die Republik Österreich erhielt eine demokratische Verfassung, Frauen durften nun wählen und mehrere Sozialgesetze wurden erlassen. Gleichzeitig kristallisiertensich aber politische Konflikte heraus, die in der Folge die Demokratie gefährden sollten. |
1928 – 1938 |
In den 1920er-Jahren hatte die junge Republik mit wirtschaftlichen und sozialen Problemen zu kämpfen. Zweifel an der Lebensfähigkeit des Kleinstaats und die Folgen der Weltwirtschaftskrise führten zur politischen Radikalisierung, die im Bürgerkrieg, im Dollfuß-Schuschnigg-Regime und letztlich im „Anschluss“ gipfelten. |
1938 – 1948 |
Themenschwerpunkt: Fanatisierung 1938 wurde Österreich an Deutschland angeschlossen. In einem Mehrfrontenkrieg verloren Millionen Menschen ihr Leben. Zudem wurden Menschen aus rassistischen und politischen Gründen verfolgt und ermordet. Nach dem Krieg wurde Österreich von vier Besatzungsmächten kontrolliert. Wiederaufbau und Wiedererlangung der österreichischen Souveränität prägten die Nachkriegsjahre. |
1948 – 1958 |
Themenschwerpunkt: Menschenrechte |
1958 – 1968 |
Themenschwerpunkt: Identität |
1968 – 1978 |
1968 protestierten Studierende und KünstlerInnen gegen die konservativ-autoritär geprägte Nachkriegsgesellschaft, die Antikriegs- und die Frauenbewegung entstanden. Es folgte die Ablöse der ÖVP-Alleinregierung durch die erste SPÖ-Minderheitsregierung. Die Ölpreiskrise zeigte die Abhängigkeit der Industriestaaten von fossilen Brennstoffen. |
1978 – 1988 |
Unter Bundeskanzler Kreisky kam es in den 1970ern zu mehreren Reformen im Bildungs-, Sozial- und Rechtswesen, die bis heute von Bedeutung sind. Auch Umweltthemen wurden immer wichtiger: So markierte etwa der Protest gegen das Kernkraftwerk Zwentendorf 1978 den Anfang der österreichischen Grün-Bewegung. 1986 wurde mit der Wahl Kurt Waldheims zum Bundespräsidenten die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Vergangenheit zunehmend zum Thema. |
1988 – 1998 |
1988 zeichnete sich langsam das Ende des Kalten Krieges ab. Kriege im Nahen Osten endeten. Michael Gorbatschow ging mit Perestroika und Glasnost neue Wege, das Ende der Sowjetunion stand bevor, bis 1989 schließlich der Eiserne Vorhang fiel. Österreich näherte sich der Europäischen Gemeinschaft bzw. der Europäischen Union an und wurde 1995 EU-Mitglied. Die „Opferthese“, die Österreich als Opfer des Nationalsozialismus bezeichnet, wurde hinterfragt.
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1998 – 2008 |
1998 trat Bundespräsident Thomas Klestil seine zweite Amtsperiode an. In diese fiel die erste schwarz-blaue Regierung unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel, die wegen der Beteiligung der FPÖ internationale Proteste auslöste. Die Mitgliedsstaaten der EU reduzierten ihre bilateralen Beziehungen mit der österreichischen Regierung auf politischer und diplomatischer Ebene. Ein „Weisenbericht“ beendete die Maßnahmen gegenüber der österreichischen Regierung, die aber weiterhin genau beobachtet wurde. |
2008 – 2018 |
2015 war Österreich Durchreise- und Zielland vieler Flüchtlinge, die über die so genannte Balkanroute nach Europa kamen. Die Bundespräsidentenwahl 2016 führte zu einer politischen Polarisierung: Ein ehemaliger Grün-Politiker und ein FPÖ-Kandidat standen sich gegenüber. Nach heftigen politischen Auseinandersetzungen und einer Wahlwiederholung ging der ehemalige „Grüne“ Alexander van der Bellen als Sieger hervor. Die kurz darauf folgenden Nationalratswahlen brachten eine Koalition aus ÖVP, die als „Liste Kurz“ antrat, und der FPÖ. |