Die Nationalratswahl im Klassenzimmer
Dauer |
Je nach Vorkenntnissen der SchülerInnen: 2 bis 4 Unterrichtseinheiten Schritt 1 und 2 können eventuell entfallen. |
Schulstufe | ab der 8. Schulstufe |
Methoden | Wahlsimulation, Kleingruppenarbeit |
Materialien | Internetzugang, Analysebogen, Stimmzettel, Kuverts, Wahlurne, Rollenkärtchen, Anleitung für die Wahlbehörde, Verzeichnisse |
Kompetenzen | Sachkompetenz, Urteilskompetenz, Handlungskompetenz |
Zielsetzungen | Die SchülerInnen nehmen an politischen Prozessen in Form einer Wahl teil und sollen und eine begründete, reflektierte Wahl treffen. |
Lehrplanbezug |
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Quelle | Elias Kirchtag (2024): Die Nationalratswahl im Klassenzimmer. Eine Wahlsimulation, Salzburg. |
Aktualisiert |
18.9.2024 |
Ablaufbeschreibung
Schritt 1
Die SchülerInnen lesen das Arbeitswissen zur Nationalratswahl (siehe Kopiervorlage) und öffnen dann die Website GenZ meets Wahlen und schauen sich das Video "Hilfe! Keine Partei passt 100%ig zu mir!" an, zusätzlich wählen sie ein Video, das sie besonders interessiert. Das Video zum Foto-Verbot in der Wahlkabine steht nicht zur Auswahl (in Österreich obsolet).
Als nächstes finden sich zwei SchülerInnen, die jeweils ein unterschiedliches Video gesehen haben und tauschen sich über die Inhalte aus.
Danach machen alle SchülerInnen einen Durchgang auf der Website wahlkabine.at und klicken sich durch ihre Ergebnisse. Bis zur nächsten Stunde finden die SchülerInnen zwei Wahlwerbeclips aus Social Media (max. 30 Sekunden), die sie besonders interessant, bemerkenswert oder erschreckend finden.
Schritt 2
In dieser Einheit analysieren die SchülerInnen in Einzelarbeit ihre mitgebrachten Wahlwerbeclips mithilfe des Analysebogens (siehe Kopiervorlage "Analysebogen für Wahlwerbespots"). Der Analysebogen wird stichwortartig ausgearbeitet, dann finden die SchülerInnen in Zweiergruppen zusammen. Sie besprechen ihre Ergebnisse und vergleichen ihre Wahlwerbeclips. Im zweiten Teil dieser Stunde wird die Wahlsimulation vorbereitet. Stimmzettel (siehe Kopiervorlage) und Vorzugsstimmen werden im Plenum besprochen.
Für die Vorzugsstimmen wird ein Arbeitswissen bereitgestellt (siehe Kopiervorlage). Es wird besprochen, wie die gültige Stimmabgabe funktioniert und welche Wahlgrundsätze in Österreich gelten. Auf der Tafel / am Beamer kann ein Stimmzettel von SchülerInnen probeweise ausgefüllt werden.
Wenn am Ende dieser Einheit noch Zeit bleibt, werden die Rollen der Wahlbehörde verteilt (siehe Kopiervorlage "Rollenkärtchen und Abläufe der Wahlbehörde").
Schritt 3
In der dritten Unterrichtsstunde, die möglichst kurz vor dem Wahlsonntag stattfinden soll, wird die Wahlsimulation durchgeführt. Die Wahlkabine, die Wahlurne, die Anweisungen für die Wahlbehörde, die Stimmzettel, Kuverts und Verzeichnisse werden von der Lehrperson vorbereitet und in den Unterricht mitgebracht (eventuell Vorbereitung des Klassenraums in der Pause).
Die Wahlkabine muss uneinsichtig sein, sodass eine geheime Wahl gewährleistet ist. Die Unterrichtssituation ist ähnlich einer Bühnensituation gestaltet, wobei die Wahlbehörde auf der Bühne (vor der Klasse) steht. Die Wahlbehörde (vier SchülerInnen) tritt zusammen und leitet die Durchführung der Wahl an. Die Wahl wird von der Wahlbehörde nach den Anleitungen (siehe "Rollenkärtchen und Abläufe der Wahlbehörde") vorbereitet, das Wahllokal geöffnet und die Wahl durchgeführt.
Am Ende schließt die Wahlbehörde das Wahllokal und die Stimmen werden nach den Vorgaben ausgezählt. Wenn es zeitlich nach der Auszählung der Stimmen noch möglich ist, berechnet die Lehrperson das prozentuelle Ergebnis.
Schritt 4
Diese Unterrichtseinheit soll nach dem Wahlsonntag zur Nachbereitung dienen. Zunächst berichten die SchülerInnen im Plenum von ihren Eindrücken. Insbesondere die Mitglieder der simulierten Wahlbehörde können an dieser Stelle zu Wort kommen. Danach wird das Ergebnis der Klassenwahl dem realen Ergebnis der Nationalratswahl gegenübergestellt.
Im nächsten Schritt arbeiten die SchülerInnen in Kleingruppen von drei bis vier Personen mit dem Arbeitsblatt "Nach der Wahl ist vor der Wahl!" (siehe Kopiervorlage). Es werden dabei von den SchülerInnen Thesen entwickelt, wie es zu den jeweiligen Ergebnissen gekommen ist. Dabei wird auch die Ähnlichkeit oder die Abweichung des Klassenergebnisses zum tatsächlichen Ergebnis diskutiert.
Abschließend können mit einem Koalitionsrechner verschiedene Koalitionsvarianten durchgespielt und ihre Wahrscheinlichkeit argumentiert werden.