Neuer Lift für Schneehausen – Nachhaltigkeit in der Tourismuswirtschaft
Dauer | 2-3 Unterrichtseinheiten |
Schulstufe | 6.-8. Schulstufe |
Methoden | Planspiel, Impulse, Arbeiten in Gruppen, Mind Mapping |
Vorbereitung / Materialien |
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Kompetenzen | Handlungskompetenz, Sachkompetenz, Urteilskompetenz |
Zielsetzungen | Fähigkeiten: Sich im Rahmen eines Planspiels in unterschiedliche Rollen versetzen und verschiedene Standpunkte vertreten können; Schulung der Kritikfähigkeit, Entscheidungs- und Handlungskompetenz Wissen und Verstehen: Einsicht in ökonomische, ökologische und soziale Zusammenhänge bekommen und somit das Prinzip der Nachhaltigkeit verstehen lernen; Erfassen der zunehmenden Bedeutung der Freizeitgesellschaft Einstellung/ Verhalten: Erkennen, dass ein sorgsamer Umgang im Tourismusbereich notwendig ist für Natur, Gesellschaft und Wirtschaft |
Lehrplanbezug | Geografie und Wirtschaftskunde, Politische Bildung, Medienerziehung |
Quelle | Schuh Maria, Hellerschmidt Brigitta, Lein Therese, Christa Maria Kausl: Mehr haben oder mehr vom Leben haben? Unterrichtsbeispiele zur VerbraucherInnenbildung, Teil 2, Zentrum polis (Hg.), Wien: Edition polis, 2008. |
Aktualisiert | 30.1.2022 |
Ablaufbeschreibung
1. Einstieg
Impulse
Die SchülerInnen werden gebeten, ihre Fotos auszupacken und vor sich aufzulegen. Sie arbeiten zu folgenden Fragestellungen:
- Wie verbringst du deine Ferien?
- Du verbringst Ferien, die Eltern/Erwachsenen machen Urlaub.
- Fährst du auf Urlaub?
- Wenn ja, wohin fährst du?
- Was machst du in den Ferien/im Urlaub?
- Wann fährst du auf Urlaub? (Warum?)
- Was ist für dich ein gelungener Ferientag?
2. Erarbeitungsphase
Klärung der Begriffe:
- TouristInnen
- Hauptsaison
- Nebensaison
- Massentourismus
- Sanfter Tourismus
- Nachhaltiger Tourismus etc.
Diese Begriffe werden mithilfe eines Whiteboards, PPP etc. geklärt. Die Kinder ordnen den jeweiligen Begriffen die passenden Definitionen zu.
Fachliche Information [pdf, 10 KB]
Bildimpuls – „Neuer Lift für Schneehausen" (Internet)
Die SchülerInnen erhalten die Information, dass in einem berühmten fiktiven Schiort in den Alpen eine neue Liftanlage und ein dazugehöriges Hotel mit Restaurant gebaut werden sollen. Betroffene wurden befragt und die SchülerInnen sollen diese Stellungnahmen besprechen und auswerten. In weiterer Folge soll eine Gemeinderatssitzung über das Vorhaben entscheiden.
PartnerInnenarbeit
Die Klasse wird in vier Gruppen geteilt. Innerhalb der Gruppe arbeiten die SchülerInnen zu zweit. Jedes Paar bekommt ein Blatt mit einer Stellungnahme zum Tourismus in Schneehausen.
Gruppe 1: LeiterIn des Naturschutzvereins der Alpen
Gruppe 2: LeiterIn des Fremdenverkehrsvereins in Schneehausen
Gruppe 3: GemeindesekretärIn von Schneehausen
Gruppe 4: Familie aus Deutschland, die schon seit 20 Jahren Urlaub in Schneehausen macht
Ablauf
Die SchülerInnen erarbeiten die Vor- und Nachteile des Massentourismus in Schneehausen und präsentieren ihre Ergebnisse.
3. Festigung
Die Auswirkungen des Massentourismus werden gesammelt (Mindmap) und in Vor- und Nachteile gegliedert (evtl. auch im Internet recherchieren).
4. Erarbeitung
Der Begriff „Nachhaltigkeit" wird mit Hilfe des Informationsblatts geklärt. Die SchülerInnen versuchen, den fachlichen Informationen praktische Beispiele (Vor- und Nachteile des Massentourismus) aus den Stellungnahmen zuzuordnen.
- Was stört die Ausgeglichenheit im Viereck der Nachhaltigkeit?
- Welche Vorteile passen zu welchem Bereich im Viereck der Nachhaltigkeit?
Planspiel
Eine Gemeinderatssitzung soll über die Durchführung des Vorhabens in Schneehausen entscheiden. Ein Teil der Klasse bekommt Rollenkärtchen und versucht, sich in die vorgegebene Person hineinzuversetzen und deren Meinung in der Gemeinderatssitzung zu vertreten und zu argumentieren. Die SchülerInnen sollen das Leitbild der Nachhaltigkeit nachvollziehen und mithilfe dieses Planspiels zur Errichtung einer neuen Lift- und Hotelanlage einen Kompromiss zwischen den Interessen der Ökonomie, der Ökologie und des Sozialen entwerfen.
5. Abschluss
Am Ende der Sitzung wird eine Abstimmung durchgeführt, die auch begründet werden
muss. An der Abstimmung nimmt auch die BeobachterInnengruppe teil. Diese hat während der Gemeinderatssitzung die Aufgabe, sich Notizen zu den Personen und ihren Argumenten zu machen. Es kann auch jeder Rolle ein/e BeobachterIn zugeteilt werden.
Unterlagen
Arbeitsblätter (Stellungnahmen) [pdf, 46 KB]
Informationsblatt „Viereck der Nachhaltigkeit" [pdf, 55 KB]
Rollenkärtchen [pdf, 39 KB]
Link- und Medientipps
Politiklexikon für junge Leute: Nachhaltigkeit
Geplante Skilifte weltweit und in Österreich:
www.skiresort.at/lifte-bahnen/in-planung
Protest gegen Verbindung zweier Gletscherskigebiete in Tirol (Artikel in der Tageszeitung STANDARD, 24.6.2019):
www.derstandard.at/story/2000105373161/protest-gegen-verbindung-zweier-gletscher-skigebiete-in-tirol
Nachhaltiger Tourismus:
www.nachhaltigkeit.info/artikel/nachhaltiger_tourismus_1756.htm
Auswirkungen des Massentourismus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Massentourismus#Auswirkungen
Sanfter Tourismus: http://de.wikipedia.org/wiki/Sanfter_Tourismus
Globaler Ethik-Kodex für den Tourismus:
www.oerv.at/de/uploads/pdf/downloads/ethikkodex_tourismus.pdf
Ein eindrucksvolles Bild vom Massentourismus zeichnet Gerhard Polt in
seinem Film „Man spricht Deutsch" aus dem Jahr 1988.